Sind Kryptowährungen illegal oder dubios? Prof. Rainer Baule von der Fernuniversität in Hagen erklärt die Vor- und Nachteile von Bitcoin und Co.

Die Welt der Kryptowährungen ist komplex. Rainer Baule, Professor für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Bank- und Finanzwirtschaft, an der Fernuniversität in Hagen, erklärt sie.

Was sind Kryptowährungen genau?

Für viele Menschen sind sie schwer zu greifen. Es ist eine Art digitales Zahlungsmittel, das im Gegensatz zum Dollar oder Euro nicht von einer staatlichen oder supranationalen Institution wie der US-Notenbank oder der Europäischen Zentralbank herausgegeben wird. Ihre Existenz speist sich aus weltweit vielen Millionen Nutzern, die Kryptowährungen als Zahlungsmittel anerkennen.

Welche Vor- und Nachteile hat das?

Der Wegfall der staatlichen Kontrolle wird von vielen Nutzern sicher als Vorteil betrachtet. Zudem ist die Menge zum Beispiel an Bitcoins begrenzt. Durch das Lösen hoch komplizierter Rechenaufgaben, für die man hohe Computerleistungen braucht, können sie geschürft werden. Die festgelegte Menge führt zu einer gewissen Inflationssicherheit. Ein Nachteil können die hohen Schwankungen des Werts sein.

Sind Kryptowährungen illegal?

Sie sind nicht illegal, aber die mangelnde staatliche Kontrolle erleichtert dubiose Geschäfte, die sich im Halblegalen oder Illegalen abspielen. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht will den Kryptowährungsmarkt zukünftig stärker regulieren, um den üblen Geschäften Einhalt zu gebieten. Andererseits: Auch mit Bargeld sind bekanntermaßen dubiose Geschäfte möglich.

Sind Bitcoin und Co. die Zukunft?

Für den Ottonormalverbraucher sehe ich derzeit keine Notwendigkeit, über Kryptowährungen zu verfügen. Obwohl immer mehr Händler sie anerkennen, sind es doch noch vergleichsweise wenige. Als Zahlungsmittel sind sie also kein Argument. Die Wertsteigerung, die man in den vergangenen Jahren mit Kryptowährungen hat erzielen können, sind beachtlich, aber ob sich das so fortsetzt, ist fraglich.

Was brauche ich zum Besitz einer digitalen Wallet?

Während es vor einiger Zeit noch verbreitet möglich war, anonym Wallets zu eröffnen, gerät diese Praxis vermehrt in den Fokus der Regulierungsbehörden. So gelten in Deutschland und wohl auch EU-weit seit 2020 verschärfte Regeln für Kryptoverwahrgeschäfte, welche die Geldwäsche und Illegalität bekämpfen sollen.

Wie gehe ich mit der Wallet um?

Man muss sie sich wie eine digitale Geldbörse vorstellen, die mit einem Zahlenschloss gesichert ist. Ich kann die Wallet selbst digital aufbewahren. Nachteil: Vergesse ich den Code fürs Zahlenschloss, habe ich keine Möglichkeit einen neuen zu generieren. Ich kann die Wallet auf einem USB-Stick mit mir herumtragen, aber wenn man den verliert, ist das Geld auch weg. Oder verwahre die Wallet bei einem Dienstleister in einer Art Schließfach.