Hagen. Die Preise für Bauland sind in NRW, aber auch im Regierungsbezirk Arnsberg höchst unterschiedlich. Zahlen zeigen, wo es besonders günstig ist.

Der Quadratmeterpreis für Bauland ist im Regierungsbezirk Düsseldorf rund doppelt so teuer wie bei uns im Regierungsbezirk Arnsberg: Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen will, muss innerhalb Nordrhein-Westfalens höchst unterschiedlich tief in die Tasche greifen. Doch die Quadratmeterpreise beim Kauf eines Baugrundstückes sind nicht nur innerhalb des Landes unterschiedlich, sondern auch innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg. Das zeigen aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamtes IT-NRW für das Jahr 2021.

Mit Abstand am günstigsten kommt man nach diesen Zahlen im Hochsauerlandkreis an ein Baugrundstück: Rund 55 Euro kostete hier im Durchschnitt der Quadratmeter Bauland, in Dortmund musste man mehr als fünfmal so viel hinblättern. Mit dem günstigen Preis verbunden ist eine große Dynamik auf dem Bauland-Markt im HSK: 550 Verkäufe gab es dort laut Statistik im Jahr 2021. Mehr gab es in unserer Region nur im Kreis Soest (556 Verkäufe) , wo der Quadratmeterpreis mit knapp unter 100 Euro ebenfalls weit unter dem NRW-Schnitt liegt.

11.518 Baulandverkäufe in ganz Nordrhein-Westfalen

Schaut man auf ganz NRW, wurden im Jahr 2021 11.518 Baulandverkäufe mit einer Gesamtfläche von rund 17,8 Millionen Quadratmetern und einem Gesamtverkaufswert von 2,7 Milliarden Euro getätigt. Daraus ergibt sich rein rechnerisch ein durchschnittlicher Kaufwert von 155,27 Euro je Quadratmeter Bauland. An der Rheinschiene liegen die Preise weit über diesem Niveau: Den höchsten durchschnittlichen Kaufwert gab es mit 228,67 Euro pro Quadratmeter im Regierungsbezirk Düsseldorf, gefolgt vom Regierungsbezirk Köln mit 184,61 Euro. In Westfalen hingegen sind die Baulandpreise weitaus günstiger und liegen sowohl im Regierungsbezirk Münster (131,27 Euro) als auch in Detmold (116,24 Euro) und in Arnsberg (114,06 Euro) unter dem NRW-Schnitt.

Große Unterschiede auch beim Blick auf die Kreise und Großstädte innerhalb des Regierungsbezirks Arnsberg. In den Ruhrgebietsstädten Dortmund, Hagen, Bochum und Herne liegen die Quadratmeterpreise teils erheblich über dem NRW-Durchschnitt – im Ennepe-Ruhr-Kreis dagegen leicht und im Kreis Soest, im Kreis Olpe, im Märkischen Kreis, im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Hochsauerlandkreis weit darunter.

Experte erwartet leichte Stadt-Land-Angleichung

Daniel Raumer, Markt-Analyst beim Internetportal „immowelt“ sieht für die nächste Zeit Bewegung im Markt – und Chancen, aber auch Risiken für den ländlichen Raum: „Die rapiden Preisanstiege für Immobilien in den letzten zehn Jahren sind vor allem in Großstädten und Ballungsräumen passiert. Dort sind die Preise derzeit an eine Obergrenze gestoßen.“ In ländlichen Regionen, das zeigten ja auch die aktuellen Zahlen, seien die Kaufpreise für Immobilien im Vergleich noch preiswerter. „Das bedeutet aber auch, dass es dort noch Luft nach oben für Preissteigerungen geben kann“, sagt Raumer auf Anfrage unserer Zeitung.

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Obendrein habe sich mit der Corona-Pandemie und der zunehmenden Verbreitung von Home-Office die Nachfrage nach Wohnimmobilien etwas aus den Städten heraus und in suburbane und ländliche Regionen verlagert. „Pendler sind bereit weitere Wege auf sich zu nehmen, wenn sie nur noch einen oder zwei Tage die Woche ins Büro fahren müssen“, so Raumer. Perspektivisch sei somit in der Tendenz eher mit einer leichten Angleichung der Immobilienpreise zwischen ländlichen und städtischen Regionen zu rechnen.

„Ein wirklicher Rückgang der Angebotspreise wird sich wohl nur in einigen wenigen strukturschwachen Regionen einstellen“, sagt der Immobilien-Experte . Das seien Gebiete, die seit Jahren einen deutlichen Bevölkerungsrückgang verzeichneten. „Dort übersteigt das Angebot an Wohnraum die Nachfrage und in der Folge sinken die Preise.“

>> INFO: Methodik geändert

  • In die Statistik fließen nur die von den Gutachterausschüssen der Kommunen gemeldeten Daten zu Verkäufen von mindestens 100 Quadratmetern ein.
  • Bei der Statistik 2021 gab es zwei erhebliche methodische Änderungen, so dass laut IT.NRW ein Vergleich mit Vorjahreswerten „nur bedingt sinnvoll“ ist.