Lüdenscheid. Verkehrsminister Wissing erhöht den Druck auf die Autobahn GmbH. Sie soll alle Ressourcen für den Neubau der A-45-Brücke zur Verfügung stellen.
Diese Order zeigt, dass das Thema gesperrte Sauerlandlinie nun „ganz oben“ angekommen ist: Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die Autobahn GmbH angewiesen, „alle erforderlichen sachlichen, vor allem aber personellen Ressourcen und Mittel für einen möglichst schnellen Neubau“ der maroden Rahmedetalbrücke zur Verfügung zu stellen. Das teilte eines Sprecherin des Ministeriums auf Anfrage dieser Zeitung mit. Zuvor hatte bereits NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) erklärt, dass der Neubau der Brücke „nicht am Geld scheitern werde“.
Die Schäden am Bauwerk sind so gravierend, dass es nicht mehr saniert werden kann. Die Brücke muss zurückgebaut oder gesprengt werden. Das hatte die Autobahn GmbH am Freitag mitgeteilt.
Einem zügigen Neubau stehen allerdings weniger die finanziellen und personellen Möglichkeiten im Weg als eher das aufwendige deutsche Planungsrecht. Die Autobahn GmbH geht daher von mindestens fünf Jahren Bauzeit aus.
ADAC: Mehr Brücken schneller prüfen
„Wir prüfen alle technischen Möglichkeiten für einen schnellen Rückbau der alten Brücke“, sagte die Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums weiter. „Gleichzeitig versuchen wir gemeinsam mit der Landesregierung NRW, Umleitungsstrecken zu optimieren sowie mehr Lärmschutz zu erreichen, um die betroffenen Bürgerinnen und Bürger zu entlasten.“
Der ADAC forderte, alle älteren Brücken zeitnah und regelmäßig unter die Lupe zu nehmen. Die Situation an der A 45 zeige, „wie dramatisch sich der Zustand der Brückeninfrastruktur in wenigen Jahren verschlechtern kann“, sagte Prof. Dr. Roman Suthold, ADAC-Verkehrsexperte. „Die Talbrücke Rahmede hat 2017 noch die Note drei bekommen und ist jetzt ein Totalausfall. Prüfungen sollten „zeitlich noch engmaschiger durchgeführt werden als es das Regelwerk vorsieht“.
Am Mittwoch wird sich der Verkehrsausschuss des Bundestags mit der A 45 beschäftigen.