Meschede/Brüssel. Der CDU-Europaabgeordneter und Gesundheitspolitiker Peter Liese aus Meschede hält Verschärfung der Corona-Maßnahmen für erforderlich.
Er sei in „großer Sorge“, sagt Peter Liese, CDU-Europaabgeordneter aus dem Sauerland und Gesundheitspolitiker. Was ihn betrübt, so wie viele andere auch, sind die stark steigenden Zahlen an Corona-Neuinfektionen und Impfdurchbrüchen. „Dass die Wirkung der Impfung in einigen Fällen so schnell nachlassen würde, hätte ich nicht erwartet“, sagt der 56-Jährige, selbst gelernter Mediziner. „Da waren ich und andere wohl zu optimistisch.“
Das zeigt auch der Blick in Nachbarländer und nach Sachsen: Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz mittlerweile auf über 400 gestiegen.
2G-Regel oder sogar 2G Plus
Um so wichtiger, so Liese, sei es nun, konsequent die 2G-Regel umzusetzen, bei Veranstaltungen in Gebäuden mit vielen Besuchern sogar 2G Plus. Also: genesen oder geimpft und getestet. Denn auch Geimpfte könnten das Virus übertragen. Zudem wachse die Bedeutung der Booster-Impfung einmal mehr.
Niemand wolle einen neuen Lockdown, aber um eine Überlastung des Gesundheitssystems und eine Zuspitzung in den Seniorenheimen zu verhindern, müsse man die Maßnahmen verschärfen, fordert Liese. „Vor allem da, wo Menschen sich sehr nahe kommen.“
Lage in Kliniken macht Sorgen
Die Lage in den Kliniken ist Besorgnis erregend: Viele Pflegekräfte haben resigniert, Krankenhäuser finden kaum noch Personal. Operationen werden verschoben. Das trifft nicht nur Corona-Patienten, sondern alle.
Dem Vorstoß von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, die Kosten der Tests für Genesene und Geimpfte zu übernehmen, schließt sich der Sauerländer an. Bei 2G Plus hält er es für verantwortbar, Veranstaltungen durchzuführen. „Wir müssen den Menschen, die sich impfen und zusätzlich testen lassen, möglichst viel erlauben.“