Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Entsorgungsbetriebe sind in der Flut-Krise zu den neuen Helden des Alltags im Land geworden.

Was die Supermarkt-Verkäuferinnen und -Verkäufer in der Corona-Pandemie waren, sind in den Hochwassergebieten die Männer und Frauen von den Entsorgungsbetrieben, die unermüdlich in die Straßen fahren, in denen sich Dreck, Müll und Verwüstung zu einer Nachkriegskulisse auftürmen.

„Die meisten Menschen sind unglaublich glücklich, uns zu sehen“, sagt einer der Männer, der gerade mit einem Kollegen in eine vermüllte Straße einbiegt. „Wir haben schon ältere Damen gehabt, die sogar geweint haben vor Glück.“

Arbeit ist emotionaler als sonst

Nicht nur deshalb ist die Arbeit gerade emotionaler als sonst. „Manche Menschen hat das Wasser so hart getroffen, dass wir ihre Existenz, ihr Leben wegwerfen müssen, einen Großteil dessen, was sie besessen haben. Das nimmt einen mit“, sagt der Mann, der sich am Wochenende freiwillig zum Dienst meldete, um in dieser schweren Stunde für die Stadt zu helfen.

Aber die Stunde könnte nicht schwer genug sein, als dass nicht Menschen versuchten, die Gunst der Stunde für sich zu nutzen. „Die Schrottsammler sind in vielen Straßen unterwegs und versperren den Weg, sodass wir nicht einfahren können. Und manche werden dann auch noch aggressiv“, sagt er.

Nächtliche Aktionen

Andernorts wird von Bürgern berichtet, die ihren Sperrmüll nachts dort ablegen, wo die Müllberge der Flut aufgetürmt sind. Und wieder andere seien überrascht, dass sie ihren Müll selbst in die Container wuchten sollen. „Einmal wollten uns die Leute nicht helfen und haben gesagt, das sei ja unser Job. Natürlich packen wir mit an, aber allein…? Wir haben angedroht wieder zu fahren, dann ging es plötzlich doch.“