Hagen. Der Super-Blitzer an der A45 ist abgebaut. Ob er an anderer Stelle zurückkehrt und wo in der Region die meisten Temposünder erfasst werden.
Er hatte seinen Namen wirklich verdient: der Super-Blitzer, der an der Lennetalbrücke auf der Autobahn 45 im Jahre 2015 aufgestellt worden war, lieferte spektakuläre Ergebnisse. Fast 15 Millionen Euro an Bußgeldern bescherte das Gerät der Stadt Hagen, auf deren Gebiet er stand. Mit Fertigstellung der Lennetalbrücke ist es am 22. Juni abgebaut worden. Allein im August 2015 – dem Rekordmonat – löste der Blitz 24.900 Mal aus. Ein Erfolgsmodell zum Zwecke der Verkehrssicherheit.
Rückkehr des Super-Blitzers an anderer Stelle entlang der A 45?
Kehrt der Super-Blitzer nun an anderer Stelle zurück? Schließlich werden in einem vor Jahren begonnenen Mammutprojektalle Brücken der A 45 zwischen der hessischen Grenze und Dortmund in den kommenden Jahren erneuert. Doch die Rückkehr eines Messgeräts entlang der Sauerlandlinie scheint es vorerst nicht zu geben. Denn ohne triftigen Grund werden in Nordrhein-Westfalen keine Blitzgeräte aufgestellt.
„Wir ordnen die Aufstellung eines Radargeräts nicht an, damit kassiert werden kann, sondern um den Verkehr sicherer zu machen“, sagt Sprecherin Susanne Schlenga von der Autobahn GmbH Westfalen in Hagen. „Die Kriterien für die Installation sind, dass es sich bei dem Aufstellort um einen Unfallschwerpunkt handelt oder aber, dass Lärm- oder Emissionsschutzgründe dafür sprechen.“
Autobahn GmbH ordnet Radarfallen an
Die Autobahn GmbH ist seit dem 1. Januar für die Bundesfernstraßen zuständig. Sie ordnet die stationären Blitzgeräte an Autobahnen an beziehungsweise genehmigt entsprechende Anträge – vorher tat dies die jeweilige Bezirksregierung. „Aber derzeit liegen uns keine Anträge von Kreisen oder Kommunen vor“, sagt Susanne Schlenga. Eine Unfallkommission mit Experten von Polizei, Straßenbau und kommunalen Vertretern tagt ein- bis zweimal im Jahr. Gefahrenstellen kann auch sie derzeit nicht erkennen.
Auch interessant
Im Kreuz Wuppertal Nord, wo sich die Autobahnen 1 und 46 treffen, ist noch eine Blitzanlage im Betrieb. Sie überwacht, dass die Autofahrer rechtzeitig auf 60 Stundenkilometer herunterbremsen, weil dort deutschlandweit die einzige Ampelanlage in einem Autobahnkreuz steht. Das Kreuz wird absehbar umgebaut. Das Planfeststellungsverfahren wird frühestens 2024 abgeschlossen sein.
Nach dem Umbau an der A1 verschwindet auch die Radarfalle
Ist der Umbau beendet, verschwinden die Radarfallen, die allerdings für den Ennepe-Ruhr-Kreis ertragreich waren. Einen großen Teil der 2,7 Millionen Euro an Bußgeld-Einnahmen dürfte das Gerät eingebracht haben. Fast 50.000 Mal löste es 2019 aus (aktuellere Zahlen lagen nicht vor) und ist damit der legitime Erbe des Super-Blitzers in der Region (siehe Grafik).
Lesen Sie dazu auch: Radarfallen: Abzocke oder Beitrag zur Sicherheit? Ein Pro und Contra