Ein neuer Lobbyverein für Westfalen hat sich formiert. Aber braucht es den auch? Das fragt sich Michael Koch

Die Fakten sprechen ja eigentlich für den neu aufgestellten Verein: Mit rund 8 Millionen Einwohnern ist Westfalen größer als mancher EU-Staat. Natürlich braucht es eine Lobby. Aber braucht es dafür auch den Verein? Dass er nicht mehr so eng an der Westfalen-Initiative-Stiftung hängt, ist gut. Denn gerade dadurch muss sich der Verein noch viel mehr um Kooperationen bemühen, denn eigene Mittel hat er so gut wie gar nicht. Und trotzdem bleibt die große Frage: Wo genau will Westfalen e.V. sein Spielfeld finden? Akteure von Südwestfalen-Agentur bis Sauerland Initiativ gibt es schon jetzt. Und es fällt ja oft schon nicht leicht, eine Klammer in Südwestfalen zu finden.

Die Interessen zwischen Siegen und Soest sind unterschiedlich. Ganz zu schweigen davon, wenn dann noch Hagen und der EN-Kreis mit Ruhrgebiets-Nähe dazu kommen. Einfacher wird das kaum, wenn Bielefeld und Münster noch unter den Hut sollen. Dass der Verein noch keine sehr konkreten Pläne hat, kann daher nicht verwundern. Aber: Er kann überraschen, wenn er es tatsächlich schafft, eine starke Lobby-Stimme zu entwickeln.