Der Arnsberger Gastronom Christian Danne erklärt, warum die Lage im Lockdown für ihn besser ist als eine halbherzige Öffnung in naher Zukunft.

Christian Danne betreibt den Gasthof Danne in Arnsberg, der eine mehr als 100 Jahre lange Tradition hat. Mit den neuen Beschlüssen der Politik in der Corona-Pandemie ist er nicht sonderlich zufrieden.

Herr Danne, wie bewerten Sie die Öffnungsszenarien, die die Politik entwirft? Ist das eine Perspektive, oder nicht?

Das ist kein gutes Ergebnis, keine gute Perspektive. Heute rief schon die erste Dame an und wollte einen Tisch für Ostermontag reservieren. Ich habe sie gefragt, ob sie schon mehr weiß. Denn ich weiß nun wirklich nicht, ob wir dann geöffnet haben werden oder nicht.

Die Politik knüpft die möglichen Lockerungen an die Inzidenzwerte. Ergibt das aus Ihrer Sicht einen Sinn?

Selbst das ist kompliziert und ­verzwickt, weil noch nicht klar ist, ob Bundes-, Landes- oder Kreisinzidenz gelten wird. Bei einem ­Inzidenzwert von unter 50 dürfen wir frühestens am 22. März die Außengastronomie öffnen, bei über 50 ist dies nur möglich, wenn die Gäste einen gültigen Test vorweisen oder vorher einen Termin vereinbaren. Bei einem Wert von über 100 können wir ohnehin wieder alles vergessen.

Das klingt aber doch immerhin nach einer Regelung, die nachvollziehbar ist, um endlich wieder öffnen zu können.

Es geht nicht darum, mit aller Macht gastronomische Betriebe wieder zu öffnen. Wir bieten im Moment von freitags bis sonntags einen Abholverkauf an. Da verkaufen wir mit einem kleinen Team an einem sehr guten Wochenende zum Glück derzeit bis zu 300 Mahlzeiten. Das ist ein Wert, den wir mit einer teilweisen Öffnung und mit Abstandsregeln niemals erreichen würden. Und das Personal müssten wir zudem vorhalten.

Was bedeutet das konkret für Ihren Betrieb?

Selbst wenn wir vor Ostern teilweise öffnen könnten, würden wir überlegen, ob wir es täten. Und ich glaube, dass wir nicht die einzigen sind, die so denken. Das ist ein Lerneffekt des vergangenen Frühjahrs. Das war für die Gastronomen die schwierigste Zeit. Ich sage: Wir machen so lange einen Abholverkauf, bis wir auch drinnen mit Hygienekonzept öffnen dürfen. Fraglich ist nur, ob sich die Menschen weiter bei uns Essen abholen, wenn sie woanders schon wieder draußen sitzen können.