Meschede. Friedrich Merz hat am Dienstag bestätigt, dass er im Sauerland für den Bundestag kandidieren will. Doch zwei Mitbewerber werden vorerst bleiben.
Jetzt ist es auch offiziell: Friedrich Merz strebt wieder in den Bundestag. Das hat er in einer virtuellen Sitzung des Kreisvorstands der Hochsauerland-CDU am Dienstagabend bestätigt. Ein entsprechender Brief, in dem er sich auch gegenüber den Ortsunionen im Sauerland erklären will, soll noch verschickt werden, erklärte ein Sprecher von Merz am Abend.
Auf Twitter verkündete Merz: „Der Hochsauerlandkreis ist meine Heimat. Ich hätte große Freude daran, die Menschen und unsere Region im Bundestag zu vertreten. Die Entscheidung liegt jetzt bei den Delegierten des Gesamtwahlkreises.“ Im April wird es wohl zu der Nominierungsversammlung im Hochsauerlandkreis kommen.
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Und da wird es dann nach Stand der Dinge auf eine Kampfkandidatur hinauslaufen: Patrick Sensburg (49), der seit fast zwölf Jahren den Wahlkreis vertritt – und zwar als Nachfolger von Friedrich Merz, der schon von 1994 bis 2009 im Parlament saß – hat nach Informationen der WESTFALENPOST in der Vorstandssitzung erneut deutlich gemacht, dass er auf jeden Fall kandidieren werde.
Kandidiert Bernd Schulte weiter? Die Frage bleibt offen
Noch nicht geklärt ist hingegen, wie sich Bernd Schulte (35) verhalten wird. Die CDU-Stadtverbände Arnsberg und Sundern, die Merz nominiert hatten, hatten bereits verkündet, dass Schulte in Aussicht gestellt habe, eine Kandidatur von Friedrich Merz zu unterstützen, wenn sie denn von einer breiten Basis getragen würde. Doch dazu soll sich Schulte am Abend ausdrücklich noch nicht erklärt haben. Sehrwohl habe er aber deutlich gemacht, dass er darüber nachdenke.
Alle drei Kandidaten haben sich in der virtuellen Sitzung zu Wort gemeldet, ohne klassische Bewerbungsreden zu halten. Die Aussicht, dass es zu einer Kampfabstimmung kommen wird, soll dabei viele Vorstandsmitglieder gar nicht geschreckt haben.
Großes Interesse an Kreisvorstandssitzung
Rund 4800 Mitglieder hat der CDU-Kreisverband Hochsauerland. Er ist damit einer der größten der Republik. Und trotzdem steht eine Kreisvorstandssitzung nicht unbedingt im Fokus von Journalisten des Berliner Hauptstadtbetriebs. Doch das ist anders, seit die WESTFALENPOST berichtet hat, dass Friedrich Merz (65) nach seiner Niederlage um den CDU-Bundesvorsitz eine erneute Kandidatur für den Bundestag im HSK erwägt.
Daher war mit großem Interesse eben jene erste Kreisvorstandssitzung erwartet worden, nachdem die Personalie Merz auf dem Markt ist. Wird es in dem Gremium schon eine Vorentscheidung geben? Gibt es Zeichen, in welche Richtung die Partei tendieren wird? Matthias Kerkhoff, der Landtagsabgeordnete und Vorsitzendes des HSK-Kreisverbands zeigte sich vor der Sitzung bis oben zugeknöpft: „Wir sprechen heute nur über das weitere Verfahren. Die Kandidaten haben auch die Möglichkeit, Stellung zu beziehen. Aber der Kreisvorstand wird ganz sicher keine Empfehlung aussprechen.“
CDU will „faires und transparentes Verfahren“
Und Kerkhoff selbst lässt bewusst auch keine Präferenz erkennen: „Ich sehe mich als Hüter des Verfahrens. Meine Aufgabe ist es, ein faires und transparentes Verfahren zu organisieren, damit sich am Ende der gesamte Kreisverband hinter einem Kandidaten bei der Bundestagswahl versammeln kann.“