Dortmund/Olpe. Der Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal plant eine stärkere Zusammenarbeit mit der Region Südwestfalen. Davon sollen beide profitieren.
Dortmund und die Region Südwestfalen wollen eine gemeinsame Initiative starten, um sich besser zu vernetzen und die Wirtschaft in beiden Gebieten anzukurbeln. Das kündigte der neue Dortmunder Oberbürgermeister Thomas Westphal im Gespräch mit dieser Zeitung an.
Herausforderung der digitalen Transformation angehen
Noch im ersten Halbjahr 2021 möchte der 53-jährige SPD-Politiker Landräte, Bürgermeister und Bezirksregierung an einen Tisch holen, um die Initialzündung für eine „Westfälische Wirtschaftsinitiative“ zu geben. Beide Regionen stünden vor der Herausforderung, die digitale Transformation zu meistern“, sagte Westphal. „Das schaffen wir gemeinsam besser.“ Mit im Boot sind die Industrie- und Handelskammern und die Südwestfalen-Agentur.
Auch interessant
Theo Melcher, derzeit Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestfalen-Agentur, begrüßte den Dortmunder Impuls für eine intensivere Zusammenarbeit und Westphals Einladung zu einem Gespräch. „Ich sehe hier eine mögliche Win-Win-Situation“, sagte er dieser Zeitung und nannte als Beispiel die Anwerbung von IT-Fachkräften, die in Südwestfalen benötigt würden, aber häufig ihrem Studienort im Ruhrgebiet treu blieben.
Melcher gab zu bedenken, dass die Absprachen in Südwestfalen aufwendiger seien als in Dortmund: Während Thomas Westphal für eine einige Stadt spreche, seien auf der anderen Seite fünf Landkreise und 59 Städte und Gemeinden betroffen. „Trotzdem kann sich da etwas sehr Positives entwickeln“, sagte er. Südwestfalen sei drittstärkste Industrieregion Deutschlands, Dortmund verfüge über eine starke Hochschullandschaft, eine lebendige Start-up-Szene und Kompetenz bei Zukunftstechnologien, betonte Westphal. „Wenn wir die Kooperation vertiefen, entstehen Vorteile für beide Seiten“, sagte er.
Plattform für gemeinsamen Arbeitsmarkt
Der Dortmunder Oberbürgermeister ist seit 1. November im Amt und war vorher als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung der Stadt tätig. Westphal strebt die Gründung einer gemeinsamen Geschäftsstelle an. In konkreten Projekten sollen beiden Regionen zudem ermitteln, wie sie beim Thema Fachkräfte und Arbeitsmarkt zusammenarbeiten können. Eine Plattform soll Unternehmen und Einrichtungen aus beiden Regionen verknüpfen, zum Beispiel wenn ein Mittelständler aus dem Sauerland Unterstützung beim Thema Künstliche Intelligenz benötigt.
Auch interessant
Beide Seiten wollen zudem ermitteln, welche Infrastruktur-Maßnahmen erforderlich sind, um sie enger zusammenführen zu können, etwa bei der Lenkung von Pendlerströmen. Westphal hofft, dass sich die Zusammenarbeit in Zukunft auch in positiven Wirtschaftsdaten niederschlagen wird: „Vielleicht können wir irgendwann mal sagen: Die stärkste Industrieregion Deutschlands, das sind wir.“