Hagen. Das Land NRW lehnt Förderanträge der Waldbauern derzeit ab. Die Mittel sind schon ausgeschöpft.
Das Borkenkäferholz liegt noch massenhaft in den Wäldern, die Wiederaufforstung hat noch gar nicht richtig begonnen, doch die finanzielle Unterstützung der Waldbauern in NRW vom Land stockt. Denn der Topf der sogenannten Extremwetter-Förderung ist leer. Neue Anträge auf finanzielle Unterstützung lehnt der Landesbetrieb Wald und Holz mit Verweis auf die Kassenlage derzeit ab.
Die 36 Millionen Euro, die NRW in diesem Jahr als Fördermittel im Rahmen der Extremwetter-Richtlinie zur Verfügung stellt, sind weitestgehend ausgeschöpft, bestätigte das Landesumweltministerium auf Anfrage dieser Zeitung. Demnach sind bisher schon Anträge von rund 58 Millionen Euro für das Haushaltsjahr 2020 gestellt worden. „Bewilligt wurden bis Anfang dieser Woche rund 39 Millionen Euro, davon ein Teil im Rahmen von Verpflichtungsermächtigungen für das Jahr 2021“, teilte das Ministerium mit. Ausbezahlt wurden davon bereits 22 Millionen Euro. Insgesamt wurden 3375 Anträge gestellt.
Waldbauern hängen in der Luft
Viele Forstbetriebe hängen jetzt in der Luft, kritisiert Ferdinand Funke, stellvertretender Vorsitzender des Waldbauernverbandes NRW . Er fordert, dass die Haushaltsmittel so schnell wie möglich wieder aufgestockt werden. „Der Finanzminister muss schnell Geld locker machen“, sagte er. „Viele Forstbetriebe können die Aufarbeitung des Schadholzes jetzt nicht fortsetzen, weil ihnen das Geld fehlt.“ Funke appelliert an die Landesregierung, zumindest den vorzeitigen Maßnahmenbeginn wieder zu genehmigen. Dieser muss beantragt werden, damit die Waldbauern eine geförderte Maßnahme überhaupt starten können.
Wie lange die Ebbe in der Kasse anhält ist unklar. „Im kommenden Jahr werden neue Haushaltsmittel zur Verfügung stehen, mit denen dann die Förderung fortgesetzt werden wird“, teilte das Ministerium mit, ohne konkrete Angaben zu machen.