Südwestfalen. Dass sich eine Ausbildung zum Handwerker auch finanziell lohnt, hat sich noch zu wenig herumgesprochen, meinen Experten.
Krisenfest sei das Handwerk bisher in großen Teilen durch die Pandemie gegangen – noch immer suchten viele Betriebe händeringend Fachkräfte und Auszubildende, betont Dirk Jedan, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis. Auch wenn manche Branchen, etwas Friseure und Kosmetiker, stark gebeutelt seien, sagt Markus Kluft, Pressesprecher der Handwerkskammer Südwestfalen.
Die meisten Zweige seien in der Corona-Krise von Kündigungen und langer Kurzarbeit verschont geblieben, dennoch fehle das Interesse beim Nachwuchs. Und das liege sicher nicht nur an der schwierigen Kommunikation während der Pandemie, sind sich beide einig: „Das liegt vor allem im Ansinnen vieler Eltern“, sagt Kluft. Hartnäckig halte sich das Denken, geistige Arbeit sei leichter. „Man macht sich dabei nicht schmutzig“, so Kluft. Doch dieses Bild sei überholt. Die Veränderungen würden nicht gesehen.
Auch die Digitalisierung habe den Arbeitsalltag im Handwerk verändert. „Und es stimmt nicht, dass schlecht bezahlt wird, im Gegenteil“, sagt Jedan. Das sei eine Fehleinschätzung. „Wir müssen das besser kommunizieren“, ist Kluft sicher. Handarbeit müsse wieder einen besseren Stellenwert in der Gesellschaft bekommen. Möglich sei das durch Aufklärung. Das Handwerk habe viel Charme, sei nachhaltig und sinnvoll. Außerdem hätten Auszubildende sehr gute Zukunftsperspektiven.