Köln/Kreuztal. Der neue JU-Chef will auch mit einer CDU-geführten Landesregierung hart ins Gericht gehen – wenn sie Politik gegen die junge Generation macht.

99 Prozent Zustimmung – da träumt so mancher Bundespolitiker von. Johannes Winkel nicht. Die Junge Union Nordrhein-Westfalen wählte den 28-jährigen Kreuztaler am Wochenende mit diesem Ergebnis zum neuen Landesvorsitzenden. Wir haben mit Winkel über seine Pläne gesprochen.

Frage: Sie hatten keinen Gegenkandidaten. Trotzdem sind 99 Prozent ziemlich viel. Ist es Ihnen gelungen, alle Meinungen unter einen Hut zu bringen, oder gibt es bei der JU-NRW nur eine Meinung?

Johannes Winkel: Die Junge Union Nordrhein-Westfalen ist mit mehr als 27.000 Mitgliedern der stärkste Verband der JU Deutschlands. Bei 54 Kreisverbänden gibt es ein dementsprechend breites Meinungsspektrum. Dass ich dennoch ein so klares Votum erhalten habe, macht demütig und motiviert mich, in den nächsten Jahren diesem Vertrauensvorschuss gerecht zu werden.

Wo sehen Sie Ihre inhaltlichen Schwerpunkte?

Das wichtigste Thema einer Jugendorganisation muss das Thema Bildungspolitik sein. Auf der einen Seite müssen wir mehr Geld in Forschung und Entwicklung, also in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes investieren. Nur mit Offenheit für neue Technologien werden wir auch beim Klimaschutz etwas Substanzielles erreichen und eine Vorbildrolle einnehmen können. Die besten Ideen nutzen aber nichts, wenn niemand sie umsetzen kann. Deshalb müssen wir eine starke Stimme für Auszubildende sein.

Beim JU-Tag haben alle drei Kandidaten für den CDU-Vorsitz gesprochen. Wen unterstützt die Junge Union NRW?

Ich bin erst einmal dankbar und auch ein bisschen stolz, dass der inoffizielle Wahlkampfauftakt um den Bundesvorsitz der CDU bei der Jungen Union stattgefunden hat. In unserem Landesverband gibt es Unterstützung für alle drei Kandidaten. Ich bin gespannt, welche Schwerpunkte die Kandidaten bis zum Bundesparteitag mit Blick auf die junge Generation setzen werden.

Die Junge Union bürstet ja gern mal gegen den Strich. Wie sehen Sie Ihre Rolle?

Es gibt mit mir keine Kritik um der Kritik Willen, aber eines ist klar: Wir werden auch mit einer CDU-geführten Landesregierung hart ins Gericht gehen, wenn Politik gegen die junge Generation gemacht wird.

Paul Ziemiak war einer Ihrer Vorgänger, dann Chef der Jungen Union im Bund, dann Generalsekretär der CDU? Was streben Sie an?

Ich bin froh und dankbar, die Chance bekommen zu haben, diesen Landesverband führen zu dürfen. Hierauf liegt jetzt meine Konzentration.