Hagen. Seit mehr als sieben Jahren wird an der Lennetalbrücke gebaut. Im nächsten Sommer – drei Jahre später als geplant – soll sie dann fertig sein.

Die neue Lennetalbrücke entlang der Autobahn 45 bei Hagen wird erst im neuen Jahr fertig - und das auch erst im Sommer. „Wir gehen davon aus, dass wir wahrscheinlich Mitte 2021 den Verkehr auf der Brücke freigeben können“, sagt Projektleiter Michael Neumann vom Landesbetrieb Straßen.NRW.

Lennetalrücke bei Hagen: Querverschub im ersten Quartal 2021

Der bereits neu gebaute, aber derzeit gesperrte Brückenteil in Fahrtrichtung Dortmund sei „im Prinzip fertig“. Eine finale Deckschicht soll Anfang Oktober auf die Fahrbahn aufgebracht werden, so Neumann. Ende Oktober soll dann der gesamte Verkehr auf die derzeit gesperrte Brückenseite umgelegt werden. Im ersten Quartal 2021 soll dann das 1000 Meter lange Brückenteil, das in Fahrtrichtung Frankfurt führt, seitlich an den zweiten Brückenteil verschoben werden. Eine längere Brücke sei zumindest in Deutschland noch nicht verschoben worden, sagt Michael Neumann.

Eine Schweizer Spezialfirma wird dieses international beobachtete Projekt durchführen. Die Vorbereitungen dafür und der Aufbau der Geräte - hydraulische Anlagen, Lasermesstechnik - wird sechs Wochen in Anspruch nehmen. Im ersten Quartal 2021 soll der sogenannte Querverschub vorgenommen werden. Innerhalb weniger Stunden – wenn alles glatt geht – werden die beiden Brückenteile dann zusammengeschoben. Nach Erledigung der Restarbeiten soll die neue Lennetalbrücke für den sechsspurigen Verkehr freigegeben werden.

Verzögerungen auch bei Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke

Am 11. September 2013 wurden die Arbeiten an der Brücke begonnen. Der Neubau ist Teil eines 2,5 Milliarden Euro teuren Mammutprojektes entlang der A 45. Die ursprünglich geplante Fertigstellung hätte im Jahre 2018 liegen sollen. Doch aufgrund von Verzögerungen beim Bau war der Eröffnungstermin immer weiter nach hinten geschoben worden.

Auch der Neubau der Talbrücken Kattenohl und Brunsbecke auf der A 45 bei Hagen gerät in Verzug. „Es gibt nach wie vor leider keine guten Neuigkeiten“, sagt Neumann. An beiden Stellen gäbe es weiterhin Schwierigkeiten mit dem Baugrund, noch immer werden statische Berechnungen angestellt und Bodengutachten eingeholt. „An beiden Baustellen herrscht derzeit Baustillstand. Das ist nicht schön, das wünscht sich keiner“, sagt Neumann: „Wir hoffen, dass wir Anfang 2021 Maschinen dort stehen haben und unsere Arbeiten beginnen können.“ Beide Talbrücken sollten eigentlich 2024 fertig werden, doch schon jetzt ist klar, dass es frühestens erst 2026 soweit sein wird.