Kirchhundem. Sauer- und Siegerland weisen riesige Waldflächen aus. Nur: Wer hat am meisten Wald? Brilon, das sich als waldreichste Stadt adelt, ist es nicht.
Die Waldfläche in Nordrhein-Westfalen ist doppelt so groß wie die Insel Mallorca. Das ergaben Zahlen des Statistischen Landesamtes (Stand: Ende 2019). Insgesamt bestehen in NRW 8471 Quadratkilometer und damit 24,8 Prozent der gesamten Fläche aus Waldflächen. Der Regierungsbezirk Arnsberg trägt mit seinen Wäldern mehr als Drittel zu diesem Wert bei (38,5 Prozent). Den höchsten Anteil Waldfläche an der Gesamtfläche hat mit 72,8 Prozent die Gemeinde Kirchhundem im Kreis Olpe. Die größte Waldfläche weist Schmallenberg im Hochsauerlandkreis mit 174,0 Quadratkilometern auf.
Waldreichste Stadt Deutschlands - oder nicht?
Aber: Moment mal, Halt! Was ist mit Brilon? Die Stadt aus dem HSK wird auf unterschiedlichen Tourismusportalen auch als waldreichste Stadt Deutschlands geadelt. Ist sie das am Ende gar nicht? Wir sind da einer großen Sache auf der Spur. Anruf beim Stadtmarketing Brilon.
Rüdiger Strenger lacht. „Dass wir insgesamt nicht die größten Waldflächen haben, wissen wir natürlich. Wir nennen uns deswegen auch nicht waldreichste Stadt Deutschlands, sondern Stadt des Waldes“, sagt der Geschäftsführer von „Brilon Wirtschaft und Tourismus“ und klärt auf, woher die andere Bezeichnung kommt. „Es geht dabei um die Menge an kommunalem Wald.“ Da läge die Stadt bundesweit in etwa gleichauf an der Spitze mit Berlin, Augsburg und Baden-Baden. „Aus psychologischer Sicht ist das ein Unterschied, ob der Wald der Stadt und ihren Bürgern gehört oder dem Grafen X oder Y“, sieht er einen Unterschied zu Privatwald- und Staatswaldflächen.
So oder so: Der Wald in Brilon und überall sonst in Südwestfalen genießt größte Bedeutung als Naherholungsgebiet und Tourismusmagnet. Die gesamte Region zieht Mountainbiker und Wanderer aus ganz Deutschland an. Hier die große Rangliste.
<<< Die große Wald-Rangliste in NRW >>>
Nach prozentualem Anteil am Stadtgebiet:
1. Kirchhundem (Kreis Olpe) 72,8 Prozent
2. Roetgen (Städteregion Aachen) 69,9 Prozent
3. Hilchenbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) 69,1 Prozent
4. Netphen (Kreis Siegen-Wittgenstein) 67,1 Prozent
5. Plettenberg (Märkischer Kreis) 66,1 Prozent
6. Neunkirchen (Kreis Siegen-Wittgenstein) 65,4 Prozent
7. Olsberg (Hochsauerlandkreis) 65,3 Prozent
8. Bad Laasphe (Kreis Siegen-Wittgenstein) 64,7 Prozent
8. Winterberg (Hochsauerlandkreis) 64,7 Prozent
10. Altena (Märkischer Kreis) 63,1 Prozent
Nach Gesamt-Waldfläche:
1. Schmallenberg (Hochsauerlandkreis) 173,98 Quadratkilometer
2. Bad Berleburg (Kreis Siegen-Wittgenstein) 163,84
3. Meschede (Hochsauerlandkreis) 122,23
4. Arnsberg (Hochsauerlandkreis) 116,71
5. Sundern (Hochsauerlandkreis) 115,36
6. Brilon (Hochsauerlandkreis) 109,44
7. Kirchhundem (Kreis Olpe) 108,15
8. Winterberg (Hochsauerlandkreis) 95,68
9. Netphen (Kreis Siegen-Wittgenstein) 92,2
10. Warstein (Kreis Soest) 86,36
Kreise und kreisfreie Städte im Regierungsbezirk Arnsberg nach Waldanteil:
1. Kreis Siegen-Wittgenstein 59,9 Prozent
2. Kreis Olpe 56,4
3. Hochsauerlandkreis 54,6
4. Märkischer Kreis 49,8
5. Hagen 42,7
6. Ennepe-Ruhr-Kreis 29,3
7. Kreis Soest 19,9
8. Kreis Unna 12,2
9. Dortmund 10,6
10. Hamm 8,8
11. Bochum 8,2
12. Herne 8,0