Die Schulen in NRW gehen wieder in den Regelbetrieb. Doch regulär ist vieles nicht. Elternvertreter Volker Clauberg aus Letmathe weiß, wo es hakt.
Es ist wichtig, dass die Schule wieder verlässlich läuft und entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Jetzt hoffen alle, dass nichts passiert. Die Schulöffnung ist gut, sie war auch vor den Ferien nicht schlecht. Es hatte eher gravierende Konsequenzen, dass die Schulen so lange zu waren – auch, was den Unterricht angeht. Wie der an den Schulen lief, hing und hängt viel vom persönlichen Engagement der Lehrer ab. Ich weiß von vielen Eltern, dass das nicht überall gut war.
Die Schüler, die nächstes Jahr ihr Abitur machen leiden wohl am meisten unter der Situation. Die Abiturienten haben am Ende inhaltlich nicht mehr so viel verpasst, die jüngeren Schüler haben noch Zeit, Stoff aufzuholen. Wobei eine Umfrage von mir unter den Eltern zeigt: Viele wünschen sich, dass die Schüler, die jetzt in die 8. Klasse kommen, auch G9 machen – und nicht nur die jetzigen Siebtklässler. Ein Jahr mehr Schulzeit wäre für viele sicherlich gut.
Digitalisierung: „Ad hoc kann das nicht funktionieren“
Hinsichtlich der Digitalisierung an den Schulen wurde jahrelang zu wenig getan. Jetzt soll man ad hoc die tollste Lösung parat haben, aber das kann nicht funktionieren. Und vor allem: Man muss auch die Lehrer schulen, braucht Endgeräte vor Ort, und Glasfaserkabel fürs Internet legen sich auch nicht über Nacht. Meine Befürchtung ist: Wenn Covid verschwindet, dann wird auch das Thema Digitalisierung an den Schulen wieder verschwinden.
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Die Maskenpflicht im Unterricht ist suboptimal, aber für eine begrenzte Zeit sehe ich das ein. Ich hoffe, das bleibt bis Ende August beschränkt. Die Meinungen der Eltern dazu gehen auseinander. In den Fluren finden viele Eltern eine Maskenpflicht in Ordnung, aber dass die Schüler sie auch im Unterricht tragen müssen, das sehen die meisten kritisch. Ich stelle mir das anstrengend vor, sie den ganzen Tag zu tragen. Vereinzelt wollen Eltern ihre Kinder auch nicht in die Schule schicken, aber das sind Einzelfälle. (Aufgezeichnet von Dana Mester)