Hagen/Sauerland. In der Region sind laut IT.NRW die meisten Prostituierten in Dortmund registriert. Diese Städte haben erstaunlich wenig Anmeldungen.

Inwiefern diese Zahlen tatsächlich die Wirklichkeit widerspiegeln – daran haben offensichtlich selbst die Experten des Statistischen Landesamtes IT.NRW ihre Zweifel. Sie haben die Daten zu den offiziell gemeldeten Prostituierten in Nordrhein-Westfalen für alle Kreise und Großstädte erhoben. Aber sie schränken selbst ein: „Zur Zahl nicht angemeldeter Prostituierter und Prostitutionsgewerbe liegen keine Angaben vor.“ Eigentlich ist das seit gut drei Jahren Pflicht, seit das Prostitutionsschutzgesetz in Kraft ist, aber ob tatsächlich alle Sexarbeiterinnen- und arbeiter sowie die Bordelle bei den Kommunen angemeldet sind, ist unklar.

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Klar ist aber: Offiziell angemeldet waren Ende des Jahres 2019 insgesamt 1078 Prostituierte im Regierungsbezirk Arnsberg (NRW: 9472). 64 davon waren gerade einmal 18 bis 21 Jahre alt, 849 21 bis 45 Jahre und 165 45 Jahre oder älter. Nur 278 der mehr als 1000 gemeldeten Prostituierten haben die deutsche Staatsangehörigkeit. Und mehr als die Hälfte aller Sexarbeiterinnen- und arbeiter war in Dortmund registriert, auf Platz drei folgt aber schon der Hochsauerland­kreis. Erstaunlich wenig Anmeldungen haben die Großstädte Bochum und Hagen.

Für die einzelnen Kreise und Großstädte ergibt sich folgendes Bild:

1. Dortmund: 552 angemeldete Prostituierte

2. Hamm: 129

3. Hochsauerlandkreis: 96

4. Kreis Unna: 82

5. Ennepe-Ruhr-Kreis: 41

6. Kreis Soest: 40

7. Herne: 30

8. Hagen: 29

9. Bochum: 23

10. Märkischer Kreis: 22

11. Kreis Olpe: 17

11. Kreis Siegen-Wittgenstein: 17

Derzeit dürfen die Prostituierten ebensowenig ihrer Arbeit nachgehen wie die Bordelle: Die Coronaschutzverordnung verbietet weiterhin ihre Tätigkeit. Das stößt beim Bundesverband für erotische und sexuelle Dienstleistungen auf Widerstand. Die Vertretung der Prostituierten wirbt dafür, die Arbeit unter verschärften Hygienebedingungen wieder zu ermöglich.