Hagen/Sauerland. Während die Städte der Region bei den Spielplatzöffnungen auf die Vernunft setzen, sehen viele Bürger die Lockerung offensichtlich skeptisch.

Hunderte Spielplätze in der Region dürfen am Donnerstag wieder öffnen. Kinder und Eltern freuen sich und die Städte und Gemeinden sehen die Lage einigermaßen entspannt. An flächendeckende Kontrollen ist nicht gedacht – sie wären angesichts der Masse an Spielplätzen auch nicht möglich. Vielmehr wird auf die Vernunft gesetzt.

Ob in Wetter oder Herdecke, Siegen, Bad Berleburg, Meschede, Brilon
oder Olpe: Die Kommunen appellieren an die Begleitpersonen, den allgemein geltenden Mindestabstand von 1,50 Meter auch hier einzuhalten und Spielplätze zu meiden, wenn sie zu voll sind. Städtische Mitarbeiter werden in allen Kommunen zwar die Spielplätze punktuell besuchen, sie sollen aber mehr informieren als kontrollieren. Gleichwohl mahnt die Stadt Herdecke zum Beispiel: Man behalte sich eine erneut Schließung der Spielplätze vor, wenn die Regeln nicht eingehalten würden.

In Arnsberg nur mit Begleitperson auf Spielplatz

Die Stadt Arnsberg fasst diese Regeln noch etwas detaillierter: So dürfen Kinder nur mit einer Begleitperson die Spielplätze betreten, ein Picknick ist ganz ausdrücklich nicht erlaubt. In Hagen setzt die Stadt an den großen und viel besuchten Spielplätzen auch Mitarbeiter aus den Jugendzentren ein, die Kinder und Familien beraten sollen.

Generell stoßen die weitgehenden Lockerungen der bisherigen Corona-Auflagen in der Region auf eine durchaus unterschiedliche Resonanz. Das ist jedenfalls die Tendenz, einer nicht repräsentativen Online-Befragung, die unsere Zeitung Mittwochnachmittag mit dem Bekanntwerden der Lockerungen gestartet hat. Von rund 550 Teilnehmern sind 42 Prozent der Ansicht, dass die Lockerungen zu weitgehend sind, 31 Prozent halten sie für zu zaghaft und 27 Prozent für gerade richtig.


David Petermann aus Hagen sagt etwa: „Wovor haben denn so viele hier Angst? Hygiene und Abstand sind gute Mittel, unter deren Berücksichtigung könnte man noch viel mehr öffnen, hier sind Schulen und Kitas nur stellvertretend genannt.“ Und Olaf Jäger aus Menden meint: „Ich glaube, dass der Schritt richtig ist. Gut finde ich die Einschränkung der 51 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohnern. Nun sind wir selber auch in der Verantwortung, diese Zahl nicht zu überschreiten.“

Panorama-Park öffnet Samstag

Dass nach und nach Normalität einkehrt, zeigt sich auch an diesem Schritt: Der Panoramapark Sauerland in Kirchhundem öffnet mit seinem Wildtier-Gehege und den Spielmöglichkeiten wieder seine Pforten. Am Samstag soll es losgehen, freut sich Betreiber Ingo Hamm. Bis zu 80 Prozent der Attraktionen könne man anbieten.