Lüdenscheid. Ein Lehrer einer Lüdenscheider Schule hat sich mit dem Coronavirus infiziert. 31 Kontaktpersonen unter Quarantäne. Schule bis Freitag geschlossen.
Das Virus hat das Sauerland erreicht. In Lüdenscheid hat sich der Verdachtsfall einer Infektion mit dem Coronavirus nach einer Probe im Labor bestätigt, wie der Märkische Kreis Kreis mitteilte. Betroffen ist ein Lehrer der Mosaikschule in Lüdenscheid. Der Mann befinde sich unter häuslicher Quarantäne. Sein Gesundheitszustand ist nach Auskunft des Kreises gut, er zeigt nur sehr milde Erkältungssymptome.
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Der Krisenstab im Märkischen Kreis hat seine Arbeit aufgenommen. Die Kontaktpersonen des Mannes sind bekannt. Davon werden 31 unter häusliche Quarantäne gestellt. Unter diesen Betroffenen sind 28 Personen aus dem Schulumfeld: vier Kollegen, zwei Integrationskräfte und 22 Schüler. Die unter Quarantäne befindlichen Personen kommen aus Lüdenscheid, Werdohl, Altena, Plettenberg, Marl und Dortmund. Die Kontaktpersonen werden noch heute (Freitag) vom Gesundheitsamt telefonisch benachrichtigt und im Laufe des morgigen Tages vom Kreis auf das Coronavirus hin untersucht.
Nach bestätigtem Corona-Fall: Bevölkerung beruhigen
Thomas Gemke, Landrat des Märkischen Kreises, klingt am Telefon gefasst und ruhig. Er hat einen Krisenstab einberufen und versucht alles, um die Bevölkerung zu beruhigen. Natürlich wisse er, „dass der erste Fall nicht der letzte sein wird“, sagt er. „Aber wir sind gut vorbereitet, wir unternehmen alles, um eine Verbreitung einzudämmen.“
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Der Landrat bestätigt, dass der infizierte Lehrer in der Karnevalszeit gemeinsam mit einem mittlerweile ebenfalls bestätigten Corona-Patienten an einer Veranstaltung im Kreis Heinsberg teilgenommen hat. Im westlichsten Kreis Deutschlands, in dem die ersten Corona-Fälle in NRW auftraten. „Er steht in seiner Wohnung unter Quarantäne und hat nur leichte Erkältungssymptome“, sagt Gemke über den Lehrer. Kein Vergleich zu dem ersten Erkrankten aus Heinsberg, der unter einer schweren Lungenentzündung leidet.
Schule bleibt bis Freitag geschlossen
Der Lehrer der Lüdenscheider Schule, der nach unseren Informationen nicht im Sauerland wohnen soll, habe sich am Mittwoch krankgemeldet, so Gemke weiter. Die Benachrichtigung der Kontaktpersonen habe gut funktioniert. „Die Information der Betroffenen lief sehr, sehr schnell“, lobt Gemke. „Gut, dass die Abläufe in Krisensituationen in unserem Kreis regelmäßig geübt werden.“
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Dass der Unterreicht an der Mosaik-Schule in Lüdenscheid, die 95 Schüler besuchen und an der 20 Lehrer arbeiten, am kommenden Montag ausfallen würde, war schon beschlossen, als es sich nur um einen Verdachtsfall handelte. Am Freitagabend entschied der Krisenstab nach Rücksprache mit der Bezirksregierung Arnsberg und der Schulaufsicht, dass der Unterricht bis einschließlich Freitag ausgesetzt werden soll. Dass die Eltern der Schüler auf dem Laufenden bleiben, dafür sorge schon das schuleigene Kommunikationssystem. „Fast alle Eltern sind in einer WhatsApp-Gruppe vereint und können so Informationen aus erster Hand erhalten.“
Lehrer hat nicht am Zweit-Standort Meinerzhagen unterrichtet
Die Mosaik-Schule Lüdenscheid hat noch einen zweiten Standort in Meinerzhagen. Dort war der infizierte Lehrer aber nicht im Einsatz. Vorsorglich bleibt am Montag auch die benachbarte Otfried-Preußler-Schule im Lüdenscheider Stadtteil Gevelndorf geschlossen. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, so die Stadt Lüdenscheid: „Die Schüler haben weder im Gebäude noch auf dem Schulhof Kontakt mit den Mosaikschülern.“ Gut möglich aber trotzdem, dass auch sie über den Montag hinaus geschlossen bleiben wird.
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Wichtige Rufnummern
Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat unter der Rufnummer 116117 eine Hotline zum Thema Coronavirus eingerichtet. Sie ist freitags von 15 bis 22 Uhr, samstags und sonntags von 8 bis 22 Uhr erreichbar.
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Das Gesundheitstelefon des Märkischen Kreises ist unter der Nummer 02351/966-7272 zu den üblichen Geschäftszeiten erreichbar. Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat darüber hinaus ein Bürgertelefon unter der Nummer 0211/8554774 geschaltet. Das Gesundheitsamt bittet darum, die Notrufnummern 112 und 110 nicht unnötig zu blockieren.