Veranstalter Dietmar Harsveldt verrät, warum er auf das Feuerwerk verzichtet und beim Biggesee Open Air auf Nachhaltigkeit setzt
Eine Bühne mitten in den Matsch zu stellen, reicht nicht mehr, weiß Dietmar Harsveldt. Der ehemalige Volleyball-Nationalspieler und Camping-Unternehmer aus Mülheim/Ruhr ist Initiator und Veranstalter des neuen Biggesee Open Airs am Freizeitbad Sonderner Kopf in Olpe. Sein Ziel ist es, am Biggesee ein möglichst nachhaltiges Festival zu etablieren.
1 Bei Festivals denkt man eher an Müllberge als an Greta Thunberg. Warum ist Ihnen Ökologie beim Biggesee Open Air so wichtig?
Wir finden, dass die jungen Leute ein legitimes Anrecht darauf haben, dass jeder sich Gedanken über Umwelt- und Klimaschutz machen soll. Mit dem Biggesee Open Air möchten wir zum Vorreiter für klimagerechte Großveranstaltungen werden.
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2Was kommt auf das Publikum zu?
Nachhaltigkeit beginnt zum Beispiel damit, dass wir kein Feuerwerk abbrennen. Das ist nicht gut für Umwelt und Tierwelt. Die Zeiten sind vorbei. Im Catering-Bereich wird es kompostierbare Schalen geben, Holzlöffel, Holzgäbelchen und natürlich Mehrwegbecher aus kompostierbaren Materialien.
3Das Publikum muss ja auch mal müssen.
Bei den Sanitäranlagen haben wir verschiedene Konzepte angedacht, weil wir von den Chemieklos wegkommen wollten. Aber Kompost-toiletten sind bei so vielen Gästen nicht realisierbar. Also werden wir Dixie-Toiletten haben, allerdings mit biologisch abbaubaren Sanitärzusätzen statt mit Chemie.
4Was ist Ihnen besonders wichtig?
Grünes Bewusstsein beginnt schon bei der Anreise. Zum Sonderner Kopf kommt man nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Aber wir bitten darum, dass die Besucher Fahrgemeinschaften bilden, und wir werden das gezielt über die Preisgestaltung auf den Parkplätzen belohnen. Die Parkplatzgebühren werden von der Auslastung der Fahrzeuge abhängen. Außerdem setzen wir von den weiter entfernten Parkplätzen Bus-Shuttles ein.
5Ist das Festival-Publikum anspruchsvoller geworden?
Solche Großveranstaltungen unterliegen heute Konzepten wie bei einem Hotel. Es muss sozusagen Economy-Bereiche geben, aber auch Sterne-Bereiche. Das Publikum setzt sich heute aus allen Schichten und Altersgruppen zusammen.