Hagen/Münster. Der Lobby-Verein Westfalen-Initiative wird nicht aufgelöst. Der Vorsitzende fand für seinen Plan keine Mehrheit. Doch die Zukunft bleibt ungewiss.

Der Rest-Vorstand hat sich gegen den Vorsitzenden durchgesetzt: Die Auflösung des Vereins „Westfalen-Initiative“ ist gescheitert. Bei der Mitgliederversammlung in Münster fand sich am Mittwoch keine Mehrheit für den entsprechenden Antrag von Dr. Hans Moormann, der sowohl dem Verein vorsteht als auch der gleichnamigen Stiftung.

Die fördert insbesondere kulturelle und soziale Aspekte in Westfalen, der Verein dagegen sah sich immer als Lobby für Westfalen. Insbesondere als um die Jahrtausendwende eine Verwaltungsstrukturreform geplant war, die das Ende der Bezirksregierung Arnsberg und des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) bedeuten sollte, wehrte sich der Verein erfolgreich dagegen. 191 Mitglieder hat er, darunter auch viele Institutionen wie Landkreise oder den LWL. Und auch auch Vertreter der Industrie- und Handelskammer sowie Handwerkskammern in Westfalen sind als Personen vertreten.

Keine finanzielle Unterstützung durch die Stiftung

Doch Stiftungspräsident Moormann sieht den Verein als nicht lebensfähig an, er sei auf die finanzielle Unterstützung der Stiftung angewiesen und auch nicht schlagkräftig genug. Er hatte schon im Vorhinein klar gemacht, dass es auf keinen Fall mehr eine weitere finanzielle Unterstützung durch die Stiftung geben werde.

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Doch am Ende stimmte neben Moormann nur ein weiteres Mitglied für die Auflösung. Die Mehrheit der etwa 50 Teilnehmer – darunter auch NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann – votierte gegen Moormanns Pläne. Der trat daraufhin ebenso von seinem Amt zurück wie Geschäftsführer Gerd Meyer-Schwickerath. Nachfolger fanden sich noch nicht.

Gegner wollen weiter starke Lobby für Westfalen

Die Gegner der Auflösung hatten argumentiert, dass es weiterhin eine starke Lobby für Westfalen geben müsse, gerade um bei politischen Entscheidungen und Strukturentwicklungen nicht hinter der Rheinschiene zurückzufallen. Hans-Peter Rapp-Frick – früher Hauptgeschäftsführer der Südwestfälischen Industrie- und Handelskammer Hagen – ist Vorsitzender des Vereins-Beirats.

Nach seiner Einschätzung könnte der Verein durchaus auch ohne die Stiftung existieren. „Aber das kann gar nicht das Ziel sein. Auch nicht im Sinne des Stiftungsgründers Martin Leicht, der ein starkes Westfalen im Europa der Regionen fördern wollte.“ Nun hoffe man darauf, dass das Kuratorium der Stiftung sich für die weitere Zusammenarbeit ausspreche und den Stiftungsvorsitzenden Moormann zur Umkehr überzeuge.