Werl. Bei einem Flugzeug-Absturz am Mittwochmorgen kamen 176 Menschen ums Leben. Auch eine Mutter und ihre zwei Kinder aus Werl waren unter ihnen.
Inmitten der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen den USA und dem Iran ist am Mittwoch nahe der iranischen Hauptstadt ein Flugzeug abgestürzt. Wie jetzt bekannt wurde, sind unter den 176 Toten auch eine Mutter und ihre beiden Kinder (acht und fünf Jahre alt) aus Werl.
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Werls Bürgermeister Michael Grossmann bestätigte das auf Anfrage dieser Zeitung. Er zeigte sich sehr betroffen: „In Summe der schlimmen Ereignisse der letzten Tage ist dieses ein ganz besonderes. Die Tragödie wird nun noch erlebbarer, weil sie nun ein Gesicht bekommt.“
Mutter war selbstbewusst und engagiert
Die junge Familie sei im Januar 2017 in die Wallfahrtsstadt gekommen. Der 30-jährigen Mutter sei er unmittelbar nach ihrer Ankunft im Rathaus „auf dem Flur“ begegnet. Es handele sich bei ihr um eine anerkannte Asylbewerberin. Sie und ihre Kinder besaßen die afghanische Staatsbürgerschaft.
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Grossmann habe die junge Frau als „selbstbewusst und sympathisch“ erlebt. Sie habe sich gut artikulieren können, habe teilweise als Übersetzerin bei Integrationsveranstaltungen geholfen und sei darüber hinaus sehr engagiert bei dem Integrationsprojekt „Garten der Kulturen“ gewesen. Die Kinder, ein achtjähriges Mädchen und ein fünf Jahre alter Junge, hätten in Werl eine Schule bzw. eine Kindertagesstätte besucht. Auch hier sei die Betroffenheit groß.
Bruder und Lebensgefährte leben in Werl
In Werl wohnen noch der Bruder der Mutter sowie ihr Lebensgefährte. Zu beiden halte die Stadt Kontakt. „Wir warten ab, ob und wie wir helfen können. Um Genaueres sagen zu können, sind die Informationen derzeit noch viel zu unsicher“, so Bürgermeister Michael Grossmann. Die Familie sei vermutlich in den Iran gereist, um die Großmutter zu besuchen. Auch leben dort noch andere Verwandte.