Ense. „Auf des Messers Schneide“ stand die Zukunft der insolventen Kettler Gesellschaften in den vergangenen Tagen, bestätig die Kettler-Stiftung.

Die Heinz-Kettler-Stiftung verschafft dem schwer angeschlagenen Freizeit- und Sportgerätehersteller Kettler mit einem unechten Massekredit Luft zur Fortführung des geplanten Insolvenzverfahrens in Eigenregie. Die Stiftung sichert damit die Fortführung eines auslaufenden Darlehens in Höhe von 6,5 Millionen Euro zu.

Dadurch werde zunächst die Fortführung der Unternehmen Kettler Freizeit GmbH und Kettler Plastics GmbH und die Chance auf ein erfolgreiches Insolvenzverfahren gewahrt, begründet die Stiftung dieses erneute finanzielle Entgegenkommen. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte die Heinz-Kettler-Stiftung gegenüber dem Finanzinvestor Lafayette Mittelstand Capital nach langem Zögern erhebliche Zugeständnisse gemacht, die ein Überleben des Traditionsunternehmens in buchstäblich letzter Sekunde möglich machten. Der Investor und Kettler-Gesellschafter habe sich nach Angaben der Stiftung aktuell „nicht weiter substanziell an der Rettung beteiligen wollen“. Rund 500 Arbeitsplätze sind durch die dritte Insolvenz seit 2015 weiter gefährdet. Die Stiftung hat ein Eigeninteresse an der Fortführung des Betriebes, ist aber nicht als Gesellschafter am Unternehmen beteiligt. Im Zuge der zweiten Insolvenz hatte man unter anderem weitgehende Markenrechte an Kettler abgetreten. Die liegen nun bei der Kettler Holding, für die Lafayette Mittelstand Capital kein Insolvenzverfahren beantragt hat.