Hagen. Am 1. August hat das Ausbildungsjahr begonnen. Noch ist es aber nicht zu spät, eine Lehrstelle zu ergattern, wie der Ausbildungsatlas zeigt.

Das Ausbildungsjahr hat seit ein paar Tagen (1. August) begonnen, aber noch sind in Nordrhein-Westfalen Zehntausende Schulabgänger auf der Suche nach einer Lehrstelle. Chancen gibt es noch reichlich, denn rund 40.000 gemeldete Ausbildungsplätze sind im größten Bundesland noch unbesetzt. Der NRW-Ausbildungsatlas 2019 (Link siehe Infobox) gibt einen Überblick, wo es auch auf den letzten Drücker noch Möglichkeiten gibt, ohne Warteschleife ins Berufsleben zu starten.

Bewerbermarkt

Zu den vielen Berufsgruppen bietet der Atlas Grafiken, die zeigen, ob es in der eigenen Region noch gute Chancen (blau) gibt oder eher nicht (rot). Allein im Juli haben Unternehmen nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit in NRW noch einmal rund 7000 Plätze besetzen können. Waren Ende Juni noch über 41.000 Jugendliche auf der Suche, sind es aktuell rund 33.000, die eine duale Berufsausbildung anstreben. In der Region Südwestfalen ist die Situation für Schulabgängerinnen und Schulabgänger besser als in weiten Teilen des Bundeslandes. Im Kreis Siegen-Wittgenstein beispielsweise waren Ende Juli noch über 900 Lehrstellen unbesetzt, aber nur knapp 500 Bewerber gemeldet. Wer sich hier für eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann- beziehungsweise zur Einzelhandelskauffrau interessiert, hat gute Chancen, noch einen Platz zu finden. 21 Suchende und 66 offene Stellen meldet die Bundesagentur hier.

Eine ähnliche Situation herrscht im Kreis Olpe mit 552 offenen Plätzen und 261 Suchenden. Auch hier gibt es auf dem Papier noch Potenzial: 17 junge Leute interessieren sich für eine Ausbildung zum Maschinen- und Anlagenführer, 18 freie Stellen gab es Ende Juli noch zu ergattern.

Unterstützung für Schulschwächere

Mobilität dürfte in ländlichen Regionen eines der Probleme sein, ein anderes ist aber auch die Qualifikation der Bewerber und traditionelle die Bereitschaft von Unternehmen, auch Schulschwächeren eine Chance zu eröffnen. Für solche Fälle gibt es Unterstützung vonseiten der Bundesagentur: Ausbildungsbegleitende Hilfen (ABH) und die Assistierte Ausbildung (AsA) sind zwei bewährte und für beide Seiten kostenfreie Instrumente, über die die Arbeitsagenturen informieren. „ABH ist im Prinzip wie Nachhilfe, also eine fachliche Unterstützung für Auszubildende, die sonst Probleme in der Berufsschule hätten“, erklärt Gabriele Rohde, Sprecherin der Regionaldirektion (RD) Düsseldorf der Bundesagentur für Arbeit. Bei der Assistierten Ausbildung geht das Angebot bis hin zur sozialpädagogischen Betreuung und Organisation für und im den Ausbildungsbetrieb – insbesondere für Betriebe interessant, die nicht so erfahren in der Ausbildung sind. „Die Hilfen werden von Bildungsträgern übernommen, die die Bundesagentur bezahlt“, wirbt Rohde für die Angebote, die in NRW auch durchaus regelmäßig in Anspruch genommen werden. Aktuell nehmen knapp 3000 Azubis ausbildungsbegleitende Hilfen in Anspruch. Weil das Ausbildungsjahr gerade erst begonnen hat, sind die Zahlen im August im Vergleich zu anderen Monaten relativ niedrig. Gleiches gilt für die Assistierte Ausbildung, die gerade von knapp 9000 Azubis beziehungsweise Betrieben genutzt wird.