Hagen-Mitte. Bei der ersten internationalen Tattoo-Convention in der Stadthalle Hagen ging es am Wochenende für manche Besucher sprichwörtlich unter die Haut.

Bei der ersten internationalen Tattoo-Convention in der Stadthalle Hagen ging es am Wochenende für manche Besucher sprichwörtlich unter die Haut.

Die Besucher der Tattoo-Convention standen am Eingang der Stadthalle pünktlich um 12 Uhr schon Schlange, um sich die verschiedenen Tätowierer aus aller Welt anzusehen und ihre handwerklichen Künste auszutesten. Insgesamt präsentierten sich 150 Künstler mit 37 Studios auf der internationalen „Tattoo-Con“, darunter die USA, Ukraine, Griechenland, aber auch viele Tätowierer aus Deutschland waren dabei.

Volle Konzentration: Ein Besucher wird tätowiert.
Volle Konzentration: Ein Besucher wird tätowiert. © WP | Michael Kleinrensing

Der Stand „Joker“ aus Hagen war zum ersten Mal bei einer Tattoo-Convention und Inhaber Björn Klimanski freute sich sehr, dieses Jahr dabei zu sein: „Wir sind erst seit ein paar Monaten auf dem Markt und ich möchte hier viel Werbung machen. Unsere Tätowierer kommen aus Spanien und wir haben für jeden Stil einen Künstler“, sagt er.

Die internationale Tattoo-Convention lief dieses Jahr ganz nach dem Motto: „Bei uns gibt es nur eine Hautfarbe – Bunt“. Damit soll ein Zeichen gegen Mobbing gesetzt werden, denn jemanden allein wegen seiner Tätowierungen zu beurteilen, ist ungerecht, meint auch Daniel Klöting, Veranstalter der Tattoo-Convention. „Die Tattoo-Szene ist keine Politik, hier geht es nur um das Menschliche und wir sind offen. Und jemanden nur auf seine Tattoos zu reduzieren ist ungerecht. Mobbing geht meiner Meinung nach gar nicht“, sagt er.

Auch Rolf Buchholz, der mit seinen über 500 Piercings als meist-gepiercter Mann im Guinness Buch der Rekorde steht, sieht das genauso: „Meines Erachtens soll jeder machen, was er will und es kommt auf den Menschen selbst an. Ich will, dass die Leute heute Spaß haben und sehen, welche Arten von Tattoos es gibt“, sagt er. Neben den vielen Künstlern, Ausstellern und Händlern gab es für die Besucher auch ein buntes Bühnenprogramm, wie die Wahl der „Miss Tattoo Hagen 2019“ und eine „Freak Show“ mit dem meist-gepiercten Mann der Welt, Rolf Buchholz.

Zur Wahl von „Miss Tattoo Hagen“ nahmen neun Kandidatinnen teil, die alle Kunstwerke auf ihrer Haut zu präsentieren hatten. Eine Jury, darunter auch Rolf Buchholz, entschied dann, wer sie am meisten überzeugte. Die Tätowierer konnten auch mit einem von ihnen auf der Convention gestochenem Tattoo an einem Wettbewerb teilnehmen.

Viele wollten gleich ein Tattoo

Am Samstag und Sonntag waren es jeweils verschiedene Designs, mit denen sie antreten konnten. Darunter war das beste Farb-Tattoo, das beste realistische Tattoo oder das verrückteste Tattoo. Zu gewinnen gab es eine Urkunde, ein Design-Kunstwerk und ein Pokal. Viele Besucher sind mit dem Plan zur Tattoo-Convention gekommen, um sich dort auch von einem der internationalen Künstler tätowieren zu lassen. An jedem Stand wurde konzentriert gearbeitet oder sich über Motive ausgetauscht und auf dem Schild „Termine frei“ konnten die Besucher erkennen, dass der Tätowierer gerade einen Platz frei hat.

 Tätowierer Simon Valero, Residence Artist beim Hagener Studio
Tätowierer Simon Valero, Residence Artist beim Hagener Studio "Joker" sticht eine Besucherin. © WP | Michael Kleinrensing

„Ich bin das erste Mal auf einer solchen Tattoo-Convention und lasse mich hier tätowieren. Ich habe eine Weile nach einem Motiv gesucht und ich muss sagen die Aussteller sind sehr nett und ich bin sehr begeistert. Ich habe bereits Tattoos auf dem Arm und ich möchte etwas, das dazu passt. Bei „Joker“ bin ich fündig geworden“, sagt Besucherin Regina Ptok, die sich einen Blumenmotiv auf ihren Arm tätowieren lässt.