Winterberg/Schmallenberg. . Wandern ist wieder sexy: Zum Deutschen Wandertag 2019 werden rund um Winterberg und Schmallenberg bis zu 30.000 Teilnehmer erwartet.

Es ist „d a s Treffen der Wandervereine aus ganz Deutschland“, sagt Kathrin Schneider vom Projektbüro – und untertreibt damit fast, denn es ist wohl das größte Wanderevent Europas. Anfang Juli wird das Hochsauerland zum Mekka für Wanderer, Schlenderer, Spaziergänger, Mountainbiker und Entdecker, die es hinaus in die Natur zieht: In Winterberg und Schmallenberg findet der 119. Deutsche Wandertag statt.

Mit wie vielen Besuchern rechnen die Veranstalter?

Veranstalter ist der Deutsche Wanderverband (DWV); der Wandertag ist dabei das jährliche Treffen seiner Mitgliedsverbände. „Es gibt 58 große Wandervereine in Deutschland“, sagt Kathrin Schneider, die im Winterberger Projektbüro die Großveranstaltung koordiniert. Besucher werden aus praktisch allen Regionen Deutschlands erwartet, alles in allem rechnet Kathrin Schneider mit „20.000 bis 30.000 Teilnehmern“. Sind die Wetterprognosen unmittelbar vor dem Beginn gut, dürfte die Zahl derjenigen, die sich noch kurzfristig entscheiden, mitzumachen, die Erwartungen eher in Richtung 30.000 erfüllen.

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Was geht noch bei Übernachtungen für Kurzentschlossene?

Wer sich kurzfristig entscheidet, nicht nur als Tagesgast anzureisen und mitzuwandern, sondern im Veranstaltungsgebiet übernachten will, muss sich absehbar einige Mühe machen, ein Zimmer zu finden. Zwar gibt es nicht die eine komplette Übersicht über die Buchungslage, aber Rouven Soyka vom Verein Sauerland-Tourismus sagt: „In Winterberg und Schmallenberg gibt es nur noch Rest-Kapazitäten. Viele Unterkünfte sind ausgebucht“. Schon unmittelbar nach Ende des letzten Wandertags 2018 in Detmold habe es erste Buchungsanfragen im Sauerland gegeben. Wohl auch, „weil die Teilnehmer möglichst nah am Geschehen dran sein und übernachten wollen“, erklärt Soyka.

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Er gibt den Tipp, sich bei der Zimmersuche in den umliegenden Orten wie Brilon, Olsberg, Medebach oder auch Willingen nach Übernachtungsmöglichkeiten umzusehen. Die frühe und große Nachfrage ist für ihn nicht unerwartet: „Das Sauerland ist ja praktisch die Wanderhauptstadt Deutschlands und ist zentral gelegen“.


Soykas Schilderung bestätigt Karl Anton Schütte vom Landhotel Gasthof Schütte in Schmallenberg-Oberkirchen. „Zwei Gruppen haben schon vor einem Jahr komplette Zimmerkontingente gebucht“, berichtet der Hotelier und Gastwirt. Anfragen für Familienfeiern und Feriengäste hat er daher für das erste Juli-Wochenende schon etliche ablehnen müssen.

Ist das Wandern (wieder) in?

„Wandern ist aktuell wieder sexy – aber viele Wanderer sind nicht mehr in Vereinen organisiert“, sagt Kathrin Schneider vom Projektbüro des Wandertags. Deshalb geht es auf der Veranstaltung auch um Fragen der Zukunft: Das Motto des Wandertags lautet dazu passend „Treffen der Generationen“.

Auf Diskussionveranstaltungen und Foren der Vereine soll es um Fragen gehen, „wie die Strukturen und die Organisation angepasst werden müssen, um auch Jüngere und Nicht-Vereinsmitglieder anzusprechen“, schildert Kathrin Schneider als Anliegen und spricht von einem „Zukunftsdialog“ – und der soll nicht nur drinnen, sondern auch „bei Wanderungen stattfinden“. Die Vereine wollen sich buchstäblich auf den Weg machen.

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Geht der Wandertag neue Wege?

Zum ersten Mal gehört nach Angaben der Veranstalter ein Jugendcamp mit zum Programm. Die 40 Teilnehmer „kommen aus dem Ruhrgebiet, aber auch von der Küste“, berichtet Kathrin Schneider. Aufgeschlagen wird das Camp im Winterberger Ortsteil Züschen – übernachten in einem grünen Skigebiet also.

Das Anliegen: „Wir wollen die jüngste Generation für das Wandern begeistern“, sagt Kathrin Schneider, die das Jugendcamp als „eines der Highlights des Wandertags“ bezeichnet. Zudem gibt es zum ersten Mal bei einem Deutscher Wandertag die Möglichkeit, Wanderführer ganz individuell zu buchen: „Rent a guide“ heißt das Angebot. Die lokalen, zertifizierten Routenführer erzählen auf dem Weg Geschichten zu Land und Leuten.

Was bietet das Programm?

Insgesamt mehr als 150 Wanderungen und Kulturveranstaltungen stehen auf dem Programm – davon sind allerdings einige verbandsintern. Die Eröffnung, die am 4. Juli im Hotel „Oversum“ in Winterberg stattfindet, ist halb-öffentlich: Einlasskarten können Interessierte beim Projektbüro bestellen, solange der Vorrat reicht. Das Bühnenprogramm in den Innenstädten von Winterberg (Marktplatz) und Schmallenberg (Schützenplatz) ist kostenfrei und für jeden offen; das gilt auch für den großen Festumzug am Sonntag, 7. Juli, im Schmallenberger Stadtkern. Innerhalb des Wanderprogramms gibt es auch E-Bike-, Mountainbike- und Segway-Touren.