Siegerland. Autofahrer müssen mit Umleitungen rechnen. Und: Die Südumgehung Kreuztal steht zum ersten Mal im Jahresbauprogramm des Landesbetriebs.

Die Erinnerung an monatelange Umleitungen im vorigen Jahr ist noch nicht verblasst — was das angeht, wird 2019 für Autofahrer kaum entspannter. Es wird wieder einige Vollsperrungen geben – und der Bau der Kreuztaler Südumgehung beginnt, zumindest ein bisschen.

A 45

Ab 2021 wird die neue „Infrastrukturgesellschaft für Autobahnen und andere Bundesfernstraßen“ (IGA) hier die Zuständigkeit von Straßen NRW übernehmen. Von insgesamt 5500 Mitarbeitern des Landesbetriebs werden um die 2500 zur IGA wechseln, sagt Karl-Josef Fischer, Sprecher der Regionalniederlassung Südwestfalen des Landesbetriebs. Die IGA wird eine „temporäre“ Niederlassung am Standort des Landesbetriebs in Dreis-Tiefenbach haben, so lange die A 45 neu gebaut wird. Als zuständige Behörde entsteht das Fernstraßen-Bundesamt mit einer Außenstelle in Gießen.

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Jeder zweite Euro für die Autobahn

Der Neubau der Talbrücken Rälsbach und Rinsdorf mit einem Gesamtaufwand von 24 Millionen Euro läuft. „Hervorragend“, so Karl-Josef Fischer, laufen die Arbeiten an der Brücke Rälsbach. Bei der Brücke Rinsdorf wurde allerdings eine Pfahlgründung erforderlich — mit der Fertigstellung 2022 wird das nichts mehr. „Das wird wohl ein halbes bis Dreivierteljahr länger dauern.“

Ausgeschrieben ist der Neubau der Talbrücke Eisern, Ende 2019 soll der Auftrag vergeben werden. Zur Vorbereitung wird die neue Regenwasserbehandlungsanlage samt den Baustraßen angelegt; dafür werden vier Millionen Euro verbaut.

Bis Ende 2020 will der Landesbetrieb den Neubau der Talbrücke Landeskroner Weiher vergeben, die als nächste an der Reihe ist. Der Baubeginn ist für 2021 vorgesehen. Fischer: „Dann wären wir im Zeitplan.“

Bundesstraßen

B 508: Der Bau der Südumgehung Kreuztal beginnt mit „bauvorbereitenden Maßnahmen“, wie Karl-Josef Fischer erklärt: Vor allem Anpflanzungen, die im Frühjahr möglich sind, werden als Ausgleichsmaßnahmen für den späteren Straßenbau vorgenommen. Zwei Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss sind beim Oberverwaltungsgericht anhängig. Der Klage auf einstweilige Anordnung sei allerdings nicht stattgegeben worden. „Von daher können wir anfangen.“

B 508 Ferndorf: Mit einem Jahr Verspätung beginnt der Ausbau, „sobald die Witterung des zulässt“ – 2018 hatte der Landesbetrieb die Ausschreibung wegen der hohen Baupreise aufgehoben.

B 508 Kredenbach-Dahlbruch: Der nächste Abschnitt des Umbaus mit Radwegen anstelle von Mehrzweckstreifen ist noch nicht ausgeschrieben. Der Landesbetrieb wird womöglich im Herbst „das Baufeld freimachen“, kündigt Fischer an.

B 508 Allenbach: Nach dem Bau des Kreisels wird die Stützwand gegenüber erneuert. Vorbereitet wird die Ausschreibung für einen weiteren Bauabschnitt bis zur Ortsmitte Allenbach.

B 517 Eichen: Littfebrücken und Straßenausbau werden im Frühjahr abgeschlossen. Ab März wird die Brücke über den Obergraben gebaut, bevor im Herbst die nächste Großbaustelle eingerichtet wird: die Brücken über die Bahn und den Hankerbach. Der Verkehr wird dann über die Eichener Straße umgeleitet. „Das wird etwa zwei Jahre dauern.“ Die gesamte Maßnahme ist Teil der Schwerlastroute aus dem Siegerland zu den Binnenhäfen, um die A 45 zu umgehen.

B 517 Littfeld: Die Ortsdurchfahrt bekommt eine neue Fahrbahndecke. Dazu wird die Straße an mehreren Wochenenden voll gesperrt.

HTS Weidenau: Ab April werden fünf Schilderbrücken und zwei „Kragarmausleger“ erneuert. Bis in den Herbst müssen Autofahrer dort mit Verengungen auf eine Fahrspur rechnen.

HTS Eintrachtrampe: Sobald die Notverstärkung fertig ist, soll im Sommer, spätestens im Herbst, die eigentliche Instandsetzung beginnen. Die Baustelle ist bis Ende 2020 geplant.

B 62 Kronprinzeneiche: „Spätestens“ im September hat die Straße dort ihre fertige neue Trasse. Gebaut wurde die Route 57, die Ortsumgehungskette Kreuztal-Schameder, dort vorab, weil die Böschung rutschte.

B 62 Netphen: Der Neubau der Restbrücke samt Kreisverkehrsplatz am Knoten Lahn-/Kronprinzenstraße war schon für 2018 geplant und liegt jetzt auf Eis. Der Landesbetrieb ist beim Grunderwerb auf Widerstand gestoßen. Bleibt es dabei, „werden wir irgendwann ein Planfeststellungsverfahren machen“, sagt Fischer. Damit hätte das Land dann eine Handhabe zur Enteignung.

Landesstraßen

Der Landesbetrieb rechnet damit, dass das Verkehrsministerium im Frühjahr Mittel für neue Maßnahmen freigibt. Fest steht bisher:

L 719: Die Verbindung von Walpersdorf über die Siegquelle nach Feudingen kommt voraussichtlich 2020 an die Reihe — „je nach dem, wie wir das Geld zugewiesen bekommen“, sagt Karl-Josef Fischer. Erst danach wird ab Lützel weiter an der Route 57 gebaut.

L 722 Gernsdorf: Die Arbeiten werden abgeschlossen.

L 728 Hof Maustal-Herzhausen: Der Ausbau liegt schon zwei Jahre zurück, Restarbeiten stehen aus.

L 728 Talbrücke Allenbach: Die Fertigstellung verzögert sich weiter – wie berichtet – bis Anfang April.

L 729 Deuz: Der erste Bauabschnitt der Ortsdurchfahrt wird bis Sommer fertig. „Wahrscheinlich erst 2020“, so Fischer, wird es dann weitergehen. Die Umleitung durch die Waldstraße wird dann zwischendurch wieder aufgehoben, der provisorische Kreisel auf der Feuersbacher Straße bleibt.

L 908 Heestal: „Wir sind so gut wie durch“, sagt Karl-Josef Fischer. Für die Herstellung der Fahrbahndecke wird die Ortsdurchfahrt Mittelhees noch einmal für fünf Tage gesperrt. Instandgesetzt werden muss auch der Radweg, der als Umleitungsstrecke für den Autoverkehr genutzt wurde.

Kreisstraßen

K 1 Asdorfer Weiher-Plittershagen: neue Fahrbahndecke auf 400 Metern, 150.000 Euro, Beginn im Frühjahr

K 4 Dreis-Tiefenbach: Zwischen Austraße und B 62 wird die Fahrbahn erneuert.

K 5 Dautenbach-Dreis-Tiefenbach: Die Talbrücken über Sieg und Zinsenbach werden verstärkt. Kosten: 800.000 Euro. Ab Frühjahr müssen Autofahrer mit der Vollsperrung rechnen. „Wir werden wohl den Sommer dafür brauchen“, sagt Karl-Josef Fischer.

K 9 Niederschelden: Rundturnhalle bis Kreisel Fahrbahnerneuerung auf 1,66 Kilometern ab Herbst.

K 11: Salchendorf-Rudersdorf: Ausbau auf 3,8 Kilometern, 5 Millionen Euro. Beginn 2019, Hauptbauzeit 2020, Vollsperrung.

K 19 Oberheuslingen-Lindenberg: Fahrbahnerneuerung auf 1,8 Kilometern, 900.000 Euro, ab Frühjahr.

K 24 Altenseelbach: Drei Brücken werden erneuert. 200.000 Euro, ab Frühjahr.

K 27: Setzen-Dillnhütten: Die Setzer Brücke kommt vorerst nicht an die Reihe. „Da wird die Belastbarkeit nachgerechnet und dann entschieden, wie verstärkt werden muss“, sagt Roland Gieseler vom Landesbetrieb, „vor 2020 wird das nichts.“

K 29 Afholderbach-Sohlbach: Fahrbahn- und Brückenerneuerung, 1,55 Kilometer, 500.000 Euro, ab Sommer.

K 32 Netphen-Brauersdorf: Im Herbst soll mit dem letzten, 1,5 Kilometer langen Bauabschnitt der Brauersdorfer Straße vom Freizeitpark bis Brauersdorf begonnen werden. Dort verlegt der Wasserverband eine neue Transportleitung.