Dortmund. . Der Flughafen Dortmund schießt bei den Zuwachszahlen mit über 2,2 Millionen Passagieren im Jahr 2018 über die eigene Prognose hinaus.
Der Flughafen Dortmund wird seine Wachstumsziele in diesem Jahr „nicht nur erreichen, sondern überschreiten“, erklärte am Freitagabend Flughafengeschäftsführer Udo Mager. Mitte November erreichte man bereits die Zwei-Millionen-Marke, bis zum Jahresende werde man mehr als 2,2 Millionen zählen. Mit einem Zuwachs im zweistelligen Prozentbereich gehört Dortmund zu den boomenden der 21 Verkehrsflughäfen in Deutschland. Spitzenmonat war der Juli mit 18,9 Prozent Wachstum, das dritte Quartal lag bei über 16 Prozent.
Billigflieger mit Kampfpreisen
Wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung hat die ungarische Airline Wizz Air, die mittlerweile klar der Hauptkunde ist und rund 50 Prozent der Flugbewegungen ausmacht. Die Ungarn werden am Ende des Jahres zehn neue Flugziele für 2018 ab Dortmund ins Programm aufgenommen haben, im Sommer kommt mit Palanga an der Ostsee (Litauen) mindestens ein weiteres Ziel hinzu.
Die touristisch attraktivste neue Verbindung ist vermutlich die tägliche in die österreichische Hauptstadt Wien, die seit knapp zwei Wochen auf dem Plan steht. „Die Resonanz der ersten Tage ist vielversprechend. Auch die Buchungszahlen für die nächsten Wochen und Monate stimmen“, sagt Flughafen-Sprecherin Annika Neumann. Sorge, dass e i n so großes Standbein ein hohes Risiko in sich birgt, scheint es nicht zu geben. Die Wizz Air hat sich von der Gründung im Jahr 2003 bis heute zur größten Billigfluglinie für Ost- und Mitteleuropa entwickelt, verfügt über knapp einhundert Flieger der Marke Airbus (A320 und A321) und befindet sich weiter im Steigflug. Dennoch hat die Pleite der zweitgrößten deutschen Fluggesellschaft, Air Berlin, zumindest bei Kunden Eindruck hinterlassen.
Dass die neueste Verbindung nach Wien gute Aussichten auf Bestand hat, glaubt man in Dortmund schon. Entsprechend wird ordentlich geworben. Vor ein paar Tagen wurde zum Business-Frühstück mit Reiseveranstaltern und Vertreterinnen von Wien-Touristik geladen. Lachsschnittchen, Kaffee und einen freien Blick auf die Piste des Airports inklusive. Sicher, Wien dürfte das ganze Jahr über eine Reise wert sein, zumal ab Dortmund. Die Preise für Hin- und Rückflug mit Wizz Air liegen hier meist um die 50 Euro, an manchen Tagen geht es noch billiger. Für Wizz-Air-Verhältnisse seien die Tickets nach Wien sogar eher „gehobene Kategorie“, sagt Flughafensprecherin Neumann. Viele der Ziele in Ost- und Südosteuropa inklusive des Hauptstandortes Budapest sind ab Dortmund noch günstiger zu erreichen.
Reiseveranstaltern aus der Region Ruhrgebiet und Sauerland schmeckt das Angebot jedenfalls: „Wir sind dankbar für den Mut von Wizz Air. Unsere Kunden sind jetzt nicht mehr gezwungen, nach Düsseldorf oder Köln zu fahren“, sagt Joachim Horn, Reisebürobesitzer aus Lünen und Vorstandsmitglied im Deutschen Reiseverband (DRV). Städtereisen lägen ohnehin im Trend, und „Wien steht da ganz weit oben“, erklärt Horn.
Ein Tipp ist das Auktionshaus
Gerade im kommenden Jahr habe die Metropole an der Donau besonders viel zu bieten, wirbt Barbara Pargfrieder, Managerin von Wien-Tourismus für Deutschland, für einen Besuch zum 150. Geburtstag der Staatsoper ab kommenden Mai oder 2020 zum Beethovenjahr (250. Geburtstag), das auch in Wien gefeiert werde. Wer nicht so lange warten mag und sich nicht nur die üblichen Attraktionen wie die Hofburg anschauen möchte, für den hat Pargfrieder einen persönlichen Tipp: Ein Besuch des Dorotheums. Das 1707 gegründete Auktionshaus „spiegelt den Lebensgeist der Wiener wider und ist ein kleines Museum“ – und das neuerdings gerade einmal zwei Flugstunden von Dortmund entfernt.