Brilon. . Die Stadt Brilon muss am Gymnasium „Petrinum“ PCB-Sanierungen durchführen. Bei Untersuchungen wurden erhöhte Werte in Räumen festgestellt.

Die Stadt Brilon muss am Gymnasium „Petrinum“ PCB-Sanierungen durchführen. Das haben Untersuchungen ergeben, die das Gebäude- und Liegenschaftsmanagement der Stadt Brilon an der Schule Zur Jakobuslinde durchführen ließ.

Klagen über die schlechte Luft in den Räumen

Anlass waren Klagen über die schlechte Luft in einer Reihe von Räumen, Fluren und vor allem den Treppenhäusern. Nach einer Schulbegehung mit dem beauftragten Sachverständigenbüro für Baubiologie, Frau Dipl.-Ing. M. Clemens-Ströwer, wurde entschieden, die Überprüfungen auch auf Materialproben auszuweiten, da es sich um ein Gebäude aus den 70er Jahren handelt.

Die Messergebnisse liegen inzwischen vor und wurden den Lehrkräften sowie Vertretern der Eltern und Schüler am Montag vorgestellt: Untersucht wurden folgende Stoffe und Materialien wie Holzschutzmittel, Formaldehyd, PAK, KMF, PCB, Asbest, Schimmelpilze und VOC.

PCB-Belastungen von bis zu 3000 Nanogramm pro Kubikmeter

Während für die Holzschutzmittel, Formaldehyd, PAK und KMF keine nennenswerten und Handlungsbedarf auslösenden Werte festgestellt wurden, ergaben sich für die letzten vier aufgeführten Stoffe teilweise Werte, die kurz-, mittel- oder langfristige Maßnahmen notwendig machen.

Auch wenn eine akute gesundheitliche Gefährdung nicht gegeben ist, waren sich die Beteiligten einig, sofort und umfassend tätig werden zu wollen; dies sei auch der ausdrückliche Wille der Stadt Brilon als Schulträger, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Die Messung der Raumluft ergab PCB-Belastungen von bis zu 3000 Nanogramm pro Kubikmeter. Diese 3000er-Marke kennzeichnet den sogenannten Interventionswert, ab dem binnen eines Jahres Maßnahmen zur Beseitigung der PCB-Quellen und damit der Belastung zu ergreifen sind. Konzentrationen unter 300 Nanogramm pro Kubikmeter sind als langfristig tolerabel anzusehen und bezeichnen den Sanierungszielwert (sog. Vorsorgewert).

Sofortmaßnahmen: Räume sorgfältig gelüftet

Während die Räume im Erdgeschoss überwiegend unterhalb dieses sog. Vorsorgewertes liegen, wurden in den Räumen im Obergeschoss höhere Werte ermittelt. Nach diesen Ergebnissen handelt es sich bei dem dauerelastischen Fugenmaterial an den Türzargen um die PCB-Primärquellen.

Als Sofortmaßnahmen sollen die Räume sorgfältig gelüftet und die Reinigung der Räume intensiviert werden. Nach den Empfehlungen des Umweltbundesamts kann bereits durch diese Maß-nahmen der PCB-Gehalt in der Luft deutlich reduziert werden.

Eine Sanierungsdringlichkeit besteht bei den gefundenen festgebundenen Asbestprodukten zwar nicht, sofern keine Arbeiten an den Materialien vorgenommen werden. Doch die Stadt Brilon beabsichtigt vorsorglich die restlichen verbliebenen Fensterbänke in sechs Räumen durch Holzbauplatten zu ersetzen.

Der von der VOC-Belastung betroffene Druckraum erhält kurzfristig geeignetes Aufbewahrungsmobiliar für die Lösemittel. Für das Arbeiten im Raum wird eine Entlüftungsanlage installiert.

Schimmelbefall in zwei Kellerräumen

Der Schimmelbefall in den beiden betroffenen Kellerräumen soll möglichst umgehend beseitigt werden.

In den kommenden Herbst-, Winter-, Oster- und weiteren Ferien sind weitere Maßnahmen zur Beseitigung der Schadstoffquellen unter Begleitung mit Kontrollmessungen des Sachverständigenbüros für Baubiologie Clemens-Ströwer geplant. Auch die Räume der Sekundarschule am Schulzentrum werden in die Messungen in den Herbstferien mit einbezogen.

Um zu verhindern, dass es bei der Durchführung von Einzelmaßnahmen zu akuten gesundheitlichen Gefährdungen kommt, werden alle Maßnahmen prozessbegleitend mit dem Gesundheitsamt des HSK abgestimmt.

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