Breckerfeld. . Wildernde Hunde haben im Revier Bühren-Epscheid in Breckerfeld innerhalb von acht Tagen vier Rehkitze gerissen. Jäger Hilmar Lamm schlägt Alarm.
Wildernde Hunde haben im Revier Bühren-Epscheid innerhalb von acht Tagen vier Rehkitze gerissen. Die kleinen Rehe wiesen grässliche Bisswunden auf, einige Kadaver waren angefressen bzw. ausgeweidet.
„Es ist erschreckend, wenn man die Tiere da so liegen sieht“, berichtet Hilmar Lamm, dem das 400 Hektar große Jagdrevier zusammen mit seinem Sohn Marc und Dirk Büttner gehört.
Hundebesitzer teils uneinsichtig
Lamm vermutet, dass sogar noch mehr Kitze von Hunden getötet wurden, ihre Überreste jedoch unentdeckt bleiben: „Da wird es schon noch eine Dunkelziffer geben.“ Manchmal würden die kleinen Rehe bei lebendigem Leibe angefressen. Er selbst musste ein Kitz, das ein Spaziergänger noch lebend, aber bewegungsunfähig auf dem Waldlehrpfad entdeckt hatte, totschießen, um es von seinen Qualen zu erlösen.
Die Jäger appellieren daher weiterhin an alle Hundebesitzer, ihre Vierbeiner nicht unbeaufsichtigt im Wald laufen zu lassen und bei Spaziergängen an der Leine zu führen. Es könne aber auch sein, dass einige der am Waldrand lebenden Hausbesitzer ihre Hunde draußen laufen ließen und somit gar nicht mitbekämen, dass diese wilderten, so Hilmar Lamm.
„Mein Hund tut das nicht“
Er wolle keineswegs alle Hundebesitzer über einen Kamm scheren, aber einigen gelinge es offenbar nicht, ihre Hunde zu kontrollieren. Außerdem zeigten manche keinerlei Verständnis, wenn er sie bei einer Begegnung im Wald darauf hinweise, dass der Hund durchgehen und seinem Jagdtrieb folgen könnte: „Ich ernte dann Unverständnis und kriege zu hören: Mein Hund tut das nicht.“
Auf Hunde schießen mag Lamm nicht. So etwas komme für einen Jäger nicht in Frage. Als er einmal einen wildernden Hund beobachtet habe, habe er lediglich einen Schuss in die Luft abgegeben. Lieber appelliert er an die Hundebesitzer, besser auf ihre Tiere aufzupassen.
Was aber, wenn für die toten Kitze nicht Hunde, sondern Wölfe verantwortlich sind? Schließlich hat der Landwirtschaftliche Kreisverband Hagen/Ennepe-Ruhr im vergangenen Jahr mit einem Mahnfeuer auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die durch eine Rückkehr des Wolfes in den heimischen Wäldern entstehen könnten.
Das Feuer war im 11. August auf dem Hof von Heiner Born in Breckerfeld (Am Berghof 11) entzündet worden. „Wir wollen auf das Problem mit dem Wolf hinweisen, bevor es endgültig da ist“, so Born.
Noch keine Wölfe gesichtet
Zwar wollten die Landwirte vor allem auf die Gefahr für ihr Vieh aufmerksam machen, doch ein Wolf würde natürlich auch vor Kitzen nicht Halt machen. Dennoch hält es Hilmar Lamm für ausgeschlossen, dass das Raubtier in seinem Revier am Werk war: „Ein Wolf würde von einem Kitz doch nichts übrig lassen. Und außerdem haben wir hier noch keine Wölfe gesichtet."