Hagen. . Liebesbotschafter Horn verrät im Interview, warum er ein Muttersöhnchen ist. Der Meister kommt zum Muttertag für ein Konzert ins Theater Hagen.
Weinbrandbohnen, Kännchenkaffee, Trevirakostüm, schrill gestreifte Krawatte und ein riesiger Nelkenstrauß: Guildo hat sie lieb, die Mütter, deshalb gibt er am 13. Mai im Theater Hagen ein Muttertagskonzert. Alles nur Show - oder steckt mehr dahinter? Wir haben beim Meister nachgehakt.
Warum interessiert sich der Horn plötzlich für Mütter?
Guildo Horn: So plötzlich nun auch wieder nicht, schließlich habe ich schon seit 55 Jahren selbst eine Mutti, und die ist klasse. Das ist ein ganz besonderes Konzert, das wir extra für Muttertag und das Theater Hagen entwickelt haben, kein Programm, das wir rauf- und runterspielen. Darauf arbeiten wir hin, das wird eins meiner Highlights. Das Theater Hagen hat genau dieses Mutti-Wohlfühl-Ambiente, das wir uns dafür wünschen. Das wird fulminant.
Auf welche Musik dürfen sich die Mamas freuen?
Die Mütter von heute sind mit den Rolling Stones aufgewachsen, also sind sie bei mir genau richtig. Wir arbeiten uns am Thema Mutter entlang, mit unserer neuen Version von Heintjes „Mama“, mit „Mamy Blue“, wir machen „Co-Co“ von Sweet muttitauglich. Es gibt viele Bühnenaktionen, und wir spielen auch aus unserem neuen, noch nicht erschienenen Album mit dem Arbeitstitel „Strumpf ist Trumpf“.
Was bedeuten Ihnen Mütter?
Die Mutter ist halt das Wichtigste im Leben. Selbst die härtesten Genossen haben eine Mutter, und bei der sind sie sehr weich. Selbst Donald Trump hat eine Mutter. Deshalb finde ich das Thema spannend. Meine Mutter hat mit mir schon viel mitgemacht, auch viel Gutes, und dafür möchte ich mich bedanken. Ich bin durch meine Mutti geworden, was ich bin, ich hab’s gut getroffen, bis heute, meine Mutter ist nicht unbedingt von der Stange, die ist warmherzig, lebensneugierig, die hat die Rolle des Mutterseins mannigfaltig interpretiert. Meine Schwester und ich sind ja ohne Vater aufgewachsen, in einer 70-Quadratmeter-Wohnung, da war ich auch schon mal mit 20 Freunden drin, das ging bei uns Zuhause.
Nun existieren nicht nur Mütter, sondern auch Schwiegermütter und Muttersöhnchen . . .
Echt, meine Mama legt mir immer noch die Kleider raus, aber ich ziehe sie ganz emanzipiert an. Als Horn bin ich gar nicht verheiratet, als Guildo bin ich jenseits von gut und böse und ein Muttersöhnchen. Aber privat wird man ja von der Mutter seiner Frau überantwortet.
Es kann für Ihre Frau nicht leicht sein, mit einem Musiker verheiratet zu sein, der ständig unterwegs ist?
Ich arbeite, um zu leben und lebe nicht, um zu arbeiten. Wenn man in seinem Beruf dahinschmilzt und keine Energie mehr für Zuhause hat, dann wird es kompliziert. Aber ich bin gerne Zuhause und versuche immer, es so einzurichten, dass ich Zeit dafür habe.
Im Theater Hagen wird die Rocky Horror Show wieder aufgenommen. Als Riff Raff haben Sie darin Zehntausende Besucher begeistert. Sind Sie wieder dabei?
Nein, ich habe so unglaublich viel zu tun, dass es nicht klappt. Ich habe Rocky lange, lange gespielt. Nun möchte ich meine Zeit lieber in etwas Neues investieren. Wenn ich noch einmal Theater mache, möchte ich für mich eine richtige Herausforderung haben, eine Rolle, wo ich das ganze Stück trage, ich möchte Herzflattern kriegen. Der Künstler Horst Köhler ist mehr als nur Guildo Horn. Derzeit bin ich für WDR 4 unterwegs und moderiere Mitmachkonzerte, das ist eine Erfahrung, bei der ich viel lerne, ich hätte nicht gedacht, wieviel Spaß das macht.
Gibt es beim Muttertagskonzert eigentlich eine Kleiderordnung?
Nun, am Muttertag soll man sich schon ein bisschen schick machen, das ist man der Mutti schuldig. Als Liebesbotschafter kann ich nur sagen, dass wir nicht nur für die Mütter spielen, sondern auch für Töchter und Schwiegertöchter. Da können alle entspannt im blumenumrankten Land der Orthopädischen Strümpfe das Leben genießen.
Am 13. Mai um 18 Uhr spielen Guildo Horn und die Orthopädischen Strümpfe ein Muttertagskonzert im Theater Hagen. Karten: www.theaterhagen.de