Volkringhausen. . In Volkringhausen nahmen Polizeibeamte die Fahrer für präventive Kontrollen in Empfang. Sie wollen so zu einer vorsichtigen Fahrweise ermuntern.
Temperaturen über 20 Grad und Sonnenschein lockten am Wochenende erwartungsgemäß zahlreiche Motorradfahrer auf die heimischen Straßen.
Balver stirbt bei Unfall in Grevenstein
Bei einem schweren Verkehrsunfall ist am Samstagnachmittag ein 51-jähriger Motorradfahrer aus Balve-Beckum ums Leben gekommen. Der Unfall ereignete sich auf der Kreisstraße 11, zwischen den Ortsteilen Sundern-Meinkenbracht und Meschede-Grevenstein.
Der Balver war um 13.20 Uhr mit drei weiteren Motorradfahrern in Fahrtrichtung Grevenstein unterwegs und überholte zwei vorausfahrende Autos. Zum Ende des Überholvorgangs geriet er in eine Rechtskurve und kam nach links von der Fahrbahn ab. Er stürzte und prallte gegen einen Baum.
Notfallseelsorger im Einsatz
Durch den Sturz erlitt der Motorradfahrer so schwere Verletzungen, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Zur Betreuung der weiteren Fahrer kamen Notfallseelsorger zum Einsatz. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger mit der Erstellung eines Rekonstruktionsgutachtens beauftragt.
Die Kreisstraße 11 zwischen Sundern-Meinkenbracht und Meschede-Grevenstein musste für die Dauer der Unfallaufnahme durch die Polizeibeamten bis 17.15 Uhr gesperrt werden.
Dass man auf zwei Rädern häufig gefährlicher unterwegs ist als auf vier, wurde auf tragische Weise in der Nachbarschaft bestätigt. Bei einem Unfall zwischen Meschede und Sundern kam ein 51-jähriger Motorradfahrer aus Balve ums Leben (siehe eigener Bericht).
Präventive Kontrollen
Viele Fahrer, vor allem aus dem Ruhrgebiet, bevölkerten am Sonntag auch das kurvenreiche Hönnetal. In Volkringhausen nahmen Polizeibeamte die Fahrer für präventive Kontrollen in Empfang. Durch den persönlichen Kontakt versuchen sie, die Biker zu vorsichtiger Fahrweise zu ermuntern und für Fahrsicherheitstraining zu gewinnen.
Folgendermaßen lief für den WP-Reporter (auf vier Rädern) die Anreise aus Richtung Menden zum Ortstermin in Volkringhausen: voraus knatternd ein durchaus in Würde gealtertes Motorrad aus dem Ruhrgebiet mit einem entspannt die Sonne genießenden Beifahrer im Sozius. Hinten dran zwei sportliche Maschinen mit heimischem Kennzeichen, die in Oberrödinghausen zu einem nicht ungefährlichen Überholmanöver ansetzten.
Kontrollen nur in einer Fahrtrichtung
Alltag im Hönnetal an einem sonnigen Frühlingswochenende. Und deswegen war der gestrige Sonntag für die Polizeibeamten der Verkehrsunfallprävention die ideale Gelegenheit, auf die Biker einzuwirken. Ab dem Sonntagmorgen hatten sich sechs Polizisten in der Volkringhauser Ortsmitte postiert.
Blockweise wurden alle aus Richtung Menden kommenden Motorradfahrer in den Kreisel an der Bushaltestelle gelotst. Die Wahl der Straßenseite fiel mit Bedacht. Denn am Vormittag und Mittag sind deutlich mehr Biker in Richtung Sauerland und Sorpesee im speziellen unterwegs, während sich die Hauptverkehrslast auf zwei Rädern am Nachmittag dann genau umdreht. Und die präventive Kontrolle später entsprechend auf die andere Straßenseite wechselt. Insgesamt waren es am Ende weit über 100.
Köpfe der Fahrer erreichen
Geleitet wurde die Maßnahme von Andreas Filthaut. Er sagte im WP-Gespräch: „Am wichtigsten ist, dass wir die Köpfe der Fahrer erreichen.“ Radarkontrollen und Bußgeldbescheide gab es an diesem Tag bewusst nicht.
Aus dem fließenden Verkehr geholt werden die Biker ohne jegliche Auswahl. „Wir wollen wirklich alle erreichen, erfahrene wie junge Fahrer und ganz gleich, auf welcher Art von Krädern sie unterwegs sind“, erklärte Filthaut. Er und seine Kollegen widmeten sich in Einzelgesprächen, häufig um die fünf Minuten lang, den angehaltenen Fahrern. Ziel sei es auch, gezielt auf das Angebot der Fahrsicherheitstrainings hinzuweisen.
Verständnisvolle Reaktionen
Während der Beobachtung gab es durchgängig verständnisvolle Reaktionen. Filthaut: „Ich schätze, dass wir gut 80 Prozent der Leute wirklich erreichen und etwas bei ihnen bewirken.“
Andre Grönke dürfte dazugehören: „Diese Maßnahme ist absolut sinnvoll. Leider gibt es schwarze Schafe unter den Motorradfahrern.“ Der Bochumer, seit 20 Jahren Biker, lebte früher in Balve, kennt die Gegend entsprechend: „Mal gucken, wohin es heute noch geht.“ Es folgt noch eine kurze Fachsimpelei mit den ebenfalls Bike-affinen Polizeibeamten Filthaut und Oliver Meyer, dann geht es weiter.