Schwerte/Dortmund. Auf der A1 bei Schwerte hat die Polizei am Montag acht Geflüchtete aus einem Blumenkohl-Laster befreit. Auch zwei Kinder waren darunter.
Die Polizei hat am Montagmittag acht irakische Flüchtlinge aus einem Kühltransporter gerettet, darunter auch zwei Kinder. Auf der A1-Raststätte Lichtendorf-Süd bei Schwerte (Fahrtrichtung Bremen) hatte der litauische Fahrer (59) des Lkw angehalten, weil er Klopfgeräusche gehört hatte. Weil er nur schlecht Deutsch spricht, bat er einen anderen Lkw-Fahrer, die Polizei zu rufen.
Die acht Geretteten saßen laut einer Sprecherin der Polizei des Kreises Unna bis zu sieben Stunden lang bei 5 Grad im Laster – zwischen Kisten mit Blumenkohl. Nach ersten Informationen geht es allen gut: Sie hatten sich mit dicker Kleidung gegen die Kälte geschützt, waren aber dennoch leicht unterkühlt.
Nach einer schnellen Erstversorgung an der Autobahn wurde alle Acht auf die Wache nach Unna gebracht. Eine Verständigung war erst mit Dolmetschern möglich.
Wahrscheinlich auch Kinder unter Geretteten
Sieben der acht Geretteten hatten keinerlei Papiere dabei. Sie gaben an, alle aus dem Irak zu stammen – Fahrtziel sei Großbritannien gewesen. Ihren Angaben zufolge handelt es sich um vier Erwachsene (Frau/50, drei Männer/47/24/18 Jahre), zwei Jugendliche (Mädchen/16, Junge/15) und zwei Kinder (Junge/12 und Mädchen/9).
Die Polizei ermittelt auch gegen den Fahrer. Er gab aber an, er habe nichts von seiner versteckten "Ladung" gewusst. Seine letzte Pause habe er in Frankreich gemacht.
Neun Flüchtlinge aus ukrainischem Lkw befreit
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Erst am Donnerstag hatte die Polizei in Bad Bentheim an der deutsch-niederländischen Grenze neun Flüchtlinge aus einem verplombten Kühllaster befreit. Mit Klopfgeräuschen hatten die Iraker (darunter auch zwei Kinder, 10 und 12 Jahre) bei einem Rastplatzstopp auf sich aufmerksam gemacht, nachdem sie durch Hunger und Kälte in Not geraten waren. Auch hier alarmierte der ukrainische Fahrer von sich die Polizei.
Die Menschen waren wahrscheinlich schon am Mittwoch in Frankreich in den Lkw gelangt. Das mit dem Schleuser vereinbarte Reiseziel sei Großbritannien gewesen, sagte einer der Geretteten später aus – aber tatsächlich war der Sattelzug auf dem Weg in die Ukraine.