Hagen/Altena. Nach dem Messerangriff auf Altenas Bürgermeister Andreas Hollstein hat die Staatsanwaltschaft Hagen den Täter angeklagt – wegen versuchter Tötung

Vier Monate nach der Messerattacke auf den Bürgermeister von Altena, Andreas Hollstein (CDU), hat die Staatsanwaltschaft Hagen Anklage gegen den Angreifer erhoben.

Dem 56-Jährigen wird vorgeworfen, Hollstein im November 2017 in einem Dönergrill mit einem Messer in den Hals gestochen zu haben. Die Anklage lautet auf versuchten Mord aus niedrigen Beweggründen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und Bedrohung. Als erster Prozesstag ist der 22. Mai 2018 geplant.

Zur Tat selbst schreibt die Staatsanwaltschaft in einer Pressemitteilung: Der arbeitslose Maurer aus Altena habe Hollstein zuerst gefragt, ob er tatsächlich der Bürgermeister sei. Dann habe er aus seiner Umhängetasche ein Küchenmesser (Klingenlänge 22cm) gezogen und mehrfach geschrien: „Ich steche dich ab! Du lässt mich verdursten und holst 200 Ausländer in die Stadt!“

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Dabei habe sich der Angreifer hinter Hollstein gestellt, ihn an der Schulter umklammert und ihm mit einem Messer unterhalb der Schlagader in den Hals geschnitten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten den Versuch vor, Schlagader und Luftröhre zu durchtrennen. Der Plan sei nur an Hollsteins heftiger Gegenwehr und dem Eingreifen der Imbissbetreiber gescheitert.

Nach einem Handgemenge, schreibt die Staatsanwaltschaft weiter, sei es beiden Zeugen gelungen, dem Angreifer das Messer zu entwinden und ihn bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Bürgermeister Andreas Hollstein kam schwer verletzt ins Krankenhaus – das er aber schnell wieder verlassen konnte.