Winterberg/Hagen. . 43-Jährige fährt beim Rodeln vor einen Baum und stirbt. Viele Unfälle mit Blechschäden auf den Autobahnen. Bedingungen für Wintersport glänzend.

Herrliche Pisten, reichlich Blechschaden und ein tragischer Todesfall: Der Winter hat es in sich. Der Reihe nach.

Der Todesfall

Eine 43-jährige Niederländerin ist beim Rodeln in Winterberg ums Leben gekommen. Wie erst jetzt bekannt wurde, ereignete sich der Unglücksfall vor zehn Tagen. Mit ihrer 5-jährigen Tochter war die Frau auf einer Piste unterwegs, die nach Angaben der Polizei geschlossen und nicht für Rodler freigegeben war. Die Mutter knallte gegeneinen Baum und erlag ihren Verletzungen in einem Siegener Krankenhaus. „Das Mädchen konnte noch am Wochenende entlassen werden“, sagt Rainer Hoppmann, stellvertretender Pressesprecher der Siegener Staatsanwaltschaft. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist unklar. Zuletzt war im Januar 2015 ein 25-Jähriger aus Hamm in Winterberg ums Leben gekommen, als er mit zwei Freunden nachts mit einem Kinderschlitten über die Bobbahn raste und gegen einen Traktor prallte.

Die Verletzten

Die Zahl der Verletzten im Wintersport im Hochsauerland hat nicht zugenommen. Das versichert Christian Jostes, Geschäftsführer vom St. Franziskus-Hospital in Winterberg. „Am vergangenen Wochenende hatten wir 40 Patienten, die stationär aufgenommen und 80, die ambulant behandelt wurden. Das ist normal.“ Am Wochenende davor seien es 20 stationäre und 76 ambulante Fälle gewesen. „Es sind Bänderrisse, Prellungen oder verdrehte Knie. Wir werden nicht von verletzten Wintersportlern geflutet.“ Den Rückgang erklärt sich der 45-Jährige mit der besseren Ausrüstung der Wintersportler. Das bestätigt Dieter Lütteken, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Winterberg vom Deutschen Roten Kreuz. „Das Sicherheitsbewusstsein ist gestiegen. Alte Bindungen gibt es nicht mehr.“ Dass Verletzungen zum Wintersport gehören, ist für ihn normal. „Wo gehobelt wird, fallen Späne. Die Leute sind mit hoher Geschwindigkeit unterwegs.“

Der Blechschaden

Für die Autofahrer verlief der Montagmorgen frostig. Mehr als 300 Kilometer Stau, eine Vielzahl Unfälle mit Blechschäden. Kim Freigang, Sprecher der Dortmunder Polizei, zuständig für die Autobahnen in der Region, will sich nicht lustig machen, „aber es wundert uns, dass Autofahrer im Winter vom Winter überrascht werden“. 25 Karambolagen auf glatten Straßen haben die Beamten aufgenommen. Auf der A 46 verlor eine 22-Jährige vor der Anschlussstelle Iserlohn-Letmathe in Fahrtrichtung Hagen die Kontrolle über ihren Wagen, rutschte die Böschung herunter und landete auf dem Dach. Die Frau erlitt leichte Verletzungen. Unfälle gab es auch auf der A 1, A 45 und A 46. Einzelheiten sind der Pressestelle am späten Nachmittag nicht bekannt.Freigang: „Die Kollegen haben so viel zu tun, dass sie noch gar nicht dazu gekommen sind, alle Unfälle zu dokumentieren.“

Das Wetter

„Es bleibt in den nächsten Tagen kalt mit böigem Wind“, sagt Meinolf Pape vom Wetterportal Sauerland. „Und es gibt noch ein paar Schneeschauer.“ Die Temperaturen steigen in Winterberg nicht über minus 9 Grad. In Hagen sind maximal minus 3 Grad möglich, nachts sind die Minustemperaturen zweistellig. . Sein Sohn Julian, Projektleiter der Wintersport-Arena Sauerland, hat Fakten von früher. „Die tiefste Temperatur, die je im Winter im Sauerland gemessen wurde: minus 29 Grad im Dezember 1942 in Eslohe.“ Am Kahlen Asten war es im Februar 1956 mit minus 26 Grad am kältesten.