Hagen. . Die Übernachtungszahlen sind 2017 um 4,8 Prozent gestiegen. Am Wochenende beginnen in Holland die Krokusferien, bei guten Wintersportbedingungen.

4,8 Prozent mehr Übernachtungen, bei ausländischen Gästen sogar eine Steigerung um 5,4 Prozent – 2017 war ein gutes Jahr für den Tourismus im Sauerland. Sogar noch ein besseres, als es die Zahlen von IT NRW mit 6,8 Millionen Übernachtungen aussagen. Denn dazu kommen rund eine Million Übernachtungen aus dem hessischen Sauerland in Willingen und Diemelsee. „Dahinter steckt viel Kraft und Power aus dem Gastgewerbe“, freut sich Thomas Weber, Geschäftsführer von Sauerland-Tourismus.

Das Wetter

Wichtig für den Erfolg ist die Schneelage im Winter. Und die war Anfang 2017 ausgezeichnet, was sich insbesondere auf die Gästezahlen aus den Niederlanden und Belgien auswirkt. Aber das reicht nicht fürs ganze Jahr.

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Die guten Zahlen sind also auch deshalb bemerkenswert, weil das Wetter in der zweiten Sommerhälfte bescheiden war und auch nicht mit einem goldenen Herbst aufwarten konnte. Aber Chef-Touristiker Weber betont: „Auch wenn man sich nicht aufs Wetter verlassen kann, auf die Qualität der Gastgeber sehr wohl.“

Der Heimat-Tourismus

Was sich in Übernachtungszahlen nicht niederschlägt, ist die gewachsene Bedeutung des Tagestourismus, der auch ordentlich Geld in die Kassen von Gastronomie, Einzelhandel und Freizeiteinrichtungen spült: 23,50 Euro lässt der Tagesreisende in der Region. Wer bei gewerblichen Vermietern übernachtet, gibt pro Tag durchschnittlich 105,50 Euro aus, bei Privatvermietern 66,50 Euro.

Aber der Heimat-Tourismus hat zwei Seiten, betont Weber: „Mitbürger werden zu Touristen im eigenen Land, um die Heimat neu zu erleben.“ Zugleich profitierten die Bewohner der Tourismusgemeinden – von einer besseren Ausstattung mit Rad- und Wanderwegen, Schwimmbädern und Spielplätzen, Museen und Kinos, Shopping- und Gastronomieangeboten. Und die zunehmende Abkehr vom Auto in vielen Großstädten werde auch zu einem besseren ÖPNV in der Tourismusregion Sauerland führen müssen.

Die Zukunft

„Kontemplation und Ruhe, aber nicht verschnarcht“ – das macht für Thomas Weber den Reiz des Sauerlandes aus. „Dafür haben wir uns in den vergangenen Jahren ordentlich angestrengt und viel investiert.“ Das war die Vergangenheit – aber wie geht es weiter? Einerseits soll das Bestehende fortgeschrieben werden: Wanderwege, Radwege, Wellness, Nischensportarten.

Andererseits müsse es aber verstärkt Ziel sein, Menschen anzulocken, die nicht ganz so sportlich aktiv sein wollten, und ihnen auf kürzeren Strecken die Schönheiten der Landschaft zu präsentieren. Und unabdingbar sei eine bessere Sichtbarkeit im Internet, seien online buchbare Kurztrips und eine noch stärkere Beachtung der Bewertungsportale. Und dann fehlen in Hotels und Restaurants die Arbeitskräfte, um die Touristen zu versorgen? Weber: „Vor ein paar Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass wir so ein Luxusproblem bekommen. Schon jetzt fällt es manchmal leichter, Gäste zu bekommen als Mitarbeiter. Aber das ist ja im Handwerk oder in der Gesundheitsbranche nicht viel anders.“

Die nächsten Tage

In diesen Tagen werden die Grundlagen für ein erfolgreiches Jahr 2018 gelegt. Der Februar zeigt sich winterlich kalt und trocken. Das heißt: Ski und Rodel gut. Am kommenden Wochenende sollen in der Wintersport-Arena Sauerland 90 Lifte an den beschneiten Hängen laufen und rund 200 Loipenkilometer gespurt sein. Bei 30 bis 80 Zentimetern Schneehöhe sind die Bedingungen gut – und werden es bleiben, denn die Hochdruckwetterlage mit sonnigen Tagen und knackig kalten Nächten setzt sich fort. Höchstens Mitte nächster Woche sind eventuell ein paar Schneeschauer zu erwarten.

Die Krokusferien

Das heißt: gute Aussichten für die zweite Hochsaison. In Mittel- und Nordholland beginnen am Wochenende die Krokusferien. Vor Winterberg könnte es Staus geben.