Hagen. . Ziel des Autokonzerns ist es, das Angebot in der Region zu erhalten und im Insolvenzverfahren bei der Suche nach Käufern zu beraten.

Im Fall der angeschlagenen MaxMoritz-Autohäuser will der VW-Konzern bei der Suche nach Käufern offenkundig ein Wörtchen mitreden. MaxMoritz-Gesellschafter und Geschäftsführer Burkhard Weller hatte am Dienstag beim Amtsgericht Bremen für die MaxMoritz GmbH & Co.KG und die MaxMoritz Ostfriesland GmbH einen Antrag auf Insolvenz in Eigenregie gestellt, um sich „geordnet zurückzuziehen“. Auf Anfrage der WESTFALENPOST erklärte eine Konzernsprecherin, dass „die Marken des Volkswagen Konzerns diesen Sanierungskurs befürworten und beratend unterstützen werden.“

Insolvenz in Eigenregie

  • Bei Insolvenz in Eigenregie hat die Geschäftsführung weiter Gestaltungsspielraum.
  • Sie bekommt vom Gericht einen Sachwalter zur Seite gestellt.
  • Löhne und Gehälter sind für die Dauer von drei Monaten durch Insolvenzgeld gesichert.
  • Gläubiger haben keinen Zugriff auf verwertbare „Masse“.

Generelles Ziel des Wolfsburger Konzerns sei es, „dass die Arbeitsplätze nach Möglichkeit erhalten bleiben“ – und für die Kunden in der Region sollten möglichst alle Marken auch in Zukunft angeboten werden. MaxMoritz vertreibt an bundesweit elf Standorten die Marken Audi, Seat, Skoda sowie VW, in Hagen, Soest und Bielefeld, aber auch im ostfriesischen Aurich und in Emden.

Inwieweit der VW-Konzern bereits mit etablierten Handelspartnern über eine mögliche Übernahme einzelner Häuser gesprochen hat, blieb bisher offen.

Burkhard Weller hat neben MaxMoritz mit Toyota/Lexus und BMW/Mini zwei weitere Marken in seiner Weller-Gruppe mit Sitz in Berlin. Die mit VW verbundenen Erwartungen scheinen sich am Ende nicht erfüllt zu haben. Dabei startet man beispielsweise in Hagen 2004 mit viel Elan und einer großen Beach-Party am ehemaligen VW-Röttger-Standort. Über die Jahre ist Weller die Freude vergangen. Es sei wie manchmal in einer langen Ehe oder Freundschaft. Soll wohl heißen: Manchmal stellt man erst spät fest, dass es eigentlich nicht wirklich passt. Möglicherweise spielt aber auch die ostfriesische Affäre im vergangenen Jahr eine Rolle. Damals warf die Weller-Konzernführung dem Management von vier Autohäusern vor, Millionen Verluste verschleiert zu haben – die MaxMoritz-Manager mussten gehen, aber aus informierten Kreisen ist zu hören, dass erhebliche Verluste blieben.

VW sieht Aufwärtstrend

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Wenn dann die Geschäfte mit VW-Marken durch den Dieselskandal nicht mehr wie erhofft laufen, wird die Luft möglicherweise irgendwann zu dünn.

VW veröffentlichte am Dienstag zwar voller Stolz die Zahlen des letzten Monats, in dem so viele Fahrzeuge ausgeliefert worden seien wie nie zuvor in einem November. Auch in Deutschland wurde ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat verbucht. Allerdings liegt der Absatz im Gesamtjahresvergleich in Deutschland gegenüber dem Vorjahr noch bei Minus 5,7 Prozent.