Hagen. . Insbesondere in der Adventszeit spenden Bundesbürger in großem Umfang für gemeinnützige Organisationen. Kriminelle versuchen dies auszunutzen.

  • Bundesbürger spenden 2017 voraussichtlich bis zu 5,5 Milliarden Euro an karitative Organisationen
  • Spendensammler auf der Straße und an der Haustür versuchen, Verbraucher abzuzocken
  • Tipps vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Frage: So erkenne ich unseriöse Organisationen

Die Bundesbürger bleiben spendenfreundlich. Der deutsche Spendenrat rechnet damit, dass in diesem Jahr bis zu 5,5 Milliarden Euro an gemeinnützige Organisationen gehen – eine leichte Steigerung im Vergleich zu 2016. Insbesondere in der Adventszeit sind die Menschen in Geberlaune. Das versuchen Kriminelle auszunutzen, weiß Burkhard Wilke vom Deutschen Institut für soziale Fragen (DZI).

Woran erkennt man unseriöse Spendenorganisationen?

Burkhard Wilke: Man erkennt sie relativ leicht an der Werbemethode: Unseriös ist, wenn Spendenwerbung die Angesprochenen unter Druck setzt, sei es durch extrem Mitleid erregende Fotos oder Texte in Briefen, durch aufwändige Beigaben wie Schreibsets, Einkaufstaschen etc. oder durch Werbegespräche, bei denen Angst gemacht oder ein schlechtes Gewissen eingeredet wird. Das DZI informiert unter www.dzi.de/spenderberatung in der Rubrik „Das DZI rät ab“ über zahlreiche Organisationen, deren Förderung es nicht empfehlen kann.

Wie schütze ich mich vor Abzockern auf der Straße oder an der Haustür?

Wilke: Die Spendenentscheidung wird riskant, wenn man unvorbereitet mit einem Spendenaufruf konfrontiert wird. Auf Nummer sicher geht man, wenn man darauf achtet, dass die Organisation – falls man sie nicht aus persönlicher Anschauung als seriös kennt – das DZI-Spenden-Siegel trägt. Und man sollte sich im Gespräch fair behandelt fühlen, das heißt: nicht unter Druck gesetzt fühlen.

Auf was sollte man beim Spenden achten?

Wilke: Wir empfehlen, a) die Spendenentscheidung selbst in die Hand zu nehmen, b) sich für ein Thema zu entscheiden, das einen selbst sehr interessiert (z.B. Kultur, Umweltschutz, Entwicklungs- oder Katastrophenhilfe) und c) sein Spendenbudget auf wenige, z.B. zwei oder drei Organisationen zu konzentrieren, die man im eigenen örtlichen Umfeld als seriös kennt, oder die das DZI-Spenden-Siegel tragen. Bei sehr kleinen Hilfswerken kann ein guter Hinweis sein, wenn die Organisation die Selbstverpflichtung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft unterzeichnet hat und somit auf ihrer Website unter dem ITZ-Logo zehn Basisinformationen freiwillig veröffentlicht, darunter unter anderem Angaben zu den Einnahmen, den Ausgaben und zur Vermögenslage.