Olpe/Meinerzhagen. . Tonnenschwere Botschafter in ganz Deutschland: Lkw fahren mit meterhoher Werbung für mehrere Städte Südwestfalens herum. Ist Ihre Stadt dabei?
- Tonnenschwere Botschafter rollen durch die Republik
- Hohe Reichweite für Werbung auf Rädern
- Südwestfalen Agentur stellt neues Motiv vor
Das ist der Hammer. Der Satz haut Sie nicht vom Hocker? Mag sein. Warum? Weil Sie von hier sind, weil Sie um die wirtschaftliche Stärke Südwestfalens und die touristischen Reize der Region wissen. Den anderen 80,4 Millionen Bundesbürgern geht es auf Anhieb nicht so. Also kümmert sich die Südwestfalen Agentur in Olpe darum, für die drittstärkste Industrieregion Deutschlands im Grünen zu werben. Ein Werkzeug: 40-Tonner als rollende Botschafter.
Fahrer dringend gesucht
„Wer den Auflieger fahren will, kann sich bewerben“, sagt Christoph Heuel, Geschäftsführender Gesellschafter von Heuel Logistics in Meinerzhagen. „Wir suchen kontinuierlich Fahrer. Es wird immer schwieriger, geeignete Fahrer zu finden. Die Industrie brummt, und beim Transport der Produkte gibt es einen Engpass.“ So unterstützt der 49-Jährige gemeinsam mit dem Märkischen Kreis die Kampagne der Südwestfalen Agentur, Fahrzeuge mit Werbung aus der Region auf die Reise zu schicken.
Werbung auf der Autobahn
Der Fuhrpark von Heuel Logistics (360 Mitarbeiter/64 Millionen Euro Jahresumsatz) ist überwiegend in Deutschland unterwegs. „Wir haben 140 Auflieger“, sagt Heuel. „Im Schnitt fährt jedes Fahrzeug von uns im Jahr 100 000 Kilometer.“
14 Brummis unterwegs
Wo für die Region getrommelt wird, ist Barbara Dienstel-Kümper, Kreisdirektorin des Märkischen Kreises, nicht weit. Wenn die 54-Jährige die Routen des Lkws festlegen könnte, würde sie die Fahrzeuge ins Ruhrgebiet schicken: „Hier müssen sie begreifen, dass Südwestfalen die stärkste Industrieregion des Landes ist. Und, dass sich ein starker Wirtschaftsstandort und eine attraktive Tourismusdestination nicht ausschließen müssen.“ 14 Brummis sind aktuell für Südwestfalen unterwegs. „Wir wollten die Aktion zuerst bei zehn Fahrzeugen beenden“, sagt Marie Ting, Regionalmarketing-Managerin der Südwestfalen Agentur in Olpe, „doch die Spediteure sind von der Sache überzeugt, und es kommen nächstes Jahr weitere hinzu.“ Die Kosten für die Lkw-Plane liegen bei etwa 6000 Euro. Eine Summe, die sich, wie in diesem Fall, die beteiligten Parteien teilen.
Eine Ausgabe, die sich lohnt. Das versichert Christoph Huber, Geschäftsführer der Plakat am Lkw GmbH in München: „Auch wenn Werbung am Lkw derzeit ein Nischenprodukt ist, nimmt sie jedes Jahr zu. Das Potenzial ist groß.“
Erklärungen für diese Entwicklung liefert der 38-Jährige gleich mit: „Lkw-Werbung lässt sich nicht wegzappen.“ Nicht das einzige Argument, das für die Werbung auf Rädern spricht. „Sie findet in einem werbearmen Umfeld statt, erreicht eine hohe Kontaktzahl und ist in der Regel gemeinsam mit der Zielgruppe unterwegs.“ So seien die Motive am Heck des Lkws ein echter Blickfang. „Die Autofahrer haben sie ständig vor der Nase.“
Kein negatives Image
Studien belegen, seien sie von der Gesellschaft für Konsumforschung oder vom Marktforschungsinstitut ABH, Lkw-Werbung wird von 69 Prozent der Bevölkerung intensiv wahrgenommen. Sie wird nach diesen Untersuchungsergebnissen anders als die Werbung im Fernsehen, nicht als störend, sondern durchaus als unterhaltsam bewertet. Sie hat kein negatives Image.
Nicht zuletzt verstärkt die mobile Werbung die Aufmerksamkeit für das Produkt. Wer im Stau steht, kann ihr nicht entkommen. Bei der Zeitschrift wird weitergeblättert, Radio oder der Fernseher werden aus- oder weitergeschaltet.
Kurzum: die Botschaft begleitet die mobile Bevölkerung durch den Tag und bringt die Marke, das Produkt, in diesem Fall Südwestfalen, buchstäblich auf die Straße. „Lkw-Werbung ist ausgesprochen effektiv“, weiß Huber. Vieles spricht also für diese Kampagne. Großflächig, immer in Bewegung, kommt sie tonnenschwer daher. Und das überdimensionale Symbol sagt alles: Südwestfalen ist der Hammer.