Kreuztal. . Die Kreuztaler Privatbrauerei soll ab Januar die Lizenz für Nestea vom Nahrungsmittelriesen Nestle übernehmen – so berichtet ein Branchendienst.
- Kreuztaler Privatbrauerei soll die Lizenz für Nestea vom Nahrungsmittelriesen Nestle übernehmen
- Vertrag noch nicht unterschieben, aber laut Branchendienst soll man sich einig sein
- Krombacher machte zuletzt gute Geschäfte mit Schweppes und Vitamalz
Die Krombacher Brauerei, die längst zu einem Getränkekonzern geworden ist, steht offenbar vor einem weiteren Ausbau ihres Geschäftsfelds: Der Branchendienst Inside jedenfalls meldet, dass das Kreuztaler Familienunternehmen das Eisteegetränk Nestea des Schweizer Nahrungsmittelriesen Nestle ab nächsten Jahr in Deutschland und Österreich vertreiben werde.
Der Vertrag sei noch nicht unterschrieben; beide Vertragsparteien seien sich aber einig, so Inside: Bereits ab 1. Januar 2018 soll die Vertriebs-Lizenz für Nestea und damit für die viertgrößte Eisteemarke nach Pfanner, Lipton Ice und Volvic Tea auf die Krombacher Brauerei übergehen.
Vitamalz 2016 übernommen
Die Krombacher Brauerei kennt sich im Markt mit nicht-alkoholischen Getränken und mit Lizenzmarken aus: Seit 2006 liegen die Vertriebsrechte für die Schweppes-Limonaden und für Orangina für die Märkte in Deutschland und Österreich bei den Kreuztalern; mit dem Malzbier Vitalmalz hat die Krombacher Brauerei 2016 eine Traditionsmarke komplett übernommen. Beides waren keine schlechten Geschäfte, im Gegenteil: Schweppes Deutschland (Schweppes, Orangina, Dr. Pepper) erreichte nach dem letzten Geschäftsbericht der Krombacher-Gruppe für 2016 einen „historischen Höchststand“ mit knapp 990 000 Hektolitern – einem Plus von vier Prozent zum Vorjahr 2015.
Beim Umsatz knackten die Kreuztaler damit nach eigenen Angaben die 100-Millionen-Euro-Marke. Vitamalz bezeichnet das Unternehmen als „wichtigen Meilenstein in der alkoholfreien Markenstrategie“; 180 000 Hektoliter betrug 2016 der Ausstoß – ein Plus von satten 36 Prozent. Mit Nestea kämen nach Schätzungen von Insidern wohl noch einmal rund 850 000 Hektoliter eines nicht-alkoholischen Getränks dazu.
Der Deal, sich jetzt die Nestea-Lizenz zu sichern, passt in die Krombacher-Strategie – auch, weil der klassische Biermarkt kaum noch Wachstumsperspektiven verspricht: Der Absatz in Deutschland insgesamt ist rückläufig.
Nestle braucht für Deutschland und weitere Länder in Europa einen neuen Partner, weil der Schweizer Konzern die Kooperation mit Coca Cola, mit der es eine gemeinsame Gesellschaft (Beverage Partners Worldwide) hatte, nach und nach aufkündigt. Ab Anfang 2018 braucht Nestle daher auch für Deutschland und Österreich einen neuen Vertriebspartner für seinen Eistee. Statt auf Eckes-Granini scheint dabei alles auf die Krombacher Brauerei zu zulaufen.
Die Siegerländer – und zugleich Deutschlands größte – Privatbrauerei der Familie Schadeberg ist mit der Kernmarke Krombacher Pils klar Marktführer in Deutschland: Mit Krombacher Pils erreicht das Unternehmen einen Marktanteil von knapp zehn Prozent.