Schmallenberg/Meschede. . Die neue Online-Plattform Verkaufswelt Sauerland bündelt Werksverkäufe, Hofläden und Brauereien aus dem Sauerland und will starke Marken mit der Region verknüpfen.
Vom kleinen Hofladen bis zum internationalen Unternehmen: Die Online-Plattform Werksverkauf-Sauerland hat sich zur Aufgabe gemacht, zu zeigen, dass in der Region nicht nur viele Markenhersteller zu Hause sind, sondern auch vor Ort ihre Waren verkaufen. Aktuell umfasst das Portal, das jetzt an den Start gegangen ist, 50 Anlaufstellen. Als „Basisversion“, die noch ausgebaut werden soll, bezeichnete Carsten Rose vom gleichnamigen Hersteller von Wohnaccessoires in Meschede den Internet-Einkaufsführer – ein Angebot an die Verbraucher vor Ort wie an Sauerland-Urlauber.
Carsten Rose – studierter Betriebswirt mit Schwerpunkt Marketing – steht hinter der Plattform. „Ich halte dieses Angebot für vielversprechend, deshalb stecke ich viel Energie in das Projekt“, erklärt der Geschäftsmann, der bislang etliche namhafte Markenhersteller überzeugt hat, mitzumachen.
Die Online-Plattform listet nicht nur Werksverkäufe, sondern auch Hofläden, Direktvermarkter, Brauereien und Brennereien im Sauerland auf und macht dabei an der Landesgrenze nicht Halt: Auch das Upland bei Willingen (Hessen) zählt beim Werksverkauf Sauerland dazu. Auf einer interaktiven Karte lässt sich jeder Standort per Computermaus anklicken; dann öffnet sich ein Fenster, das weiterführt zu allen wichtigen Informationen – bis hin zu den Öffnungszeiten und einer Anfahrtskizze. So lassen sich am Computer, am Smartphone oder auch am Tablet Design-Gläser aus Marsberg (Ritzenhoff), Socken aus Schmallenberg (Falke), Wurstwaren aus Finnentrop (Metten) oder Haushaltselektronik aus Sundern (Severin) finden.
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„Das Projekt verknüpft bekannte Marken mit der Region“, sagt der Initiator Carsten Rose. Mit dem Angebot reagiert der Geschäftsmann auf „Veränderungen im Einzelhandel“: Die Zahl der klassischen, inhabergeführten Fachgeschäfte in den Einkaufszonen habe extrem abgenommen. Rose ist mit seiner Manufaktur für Möbel und Wohnaccessoires in einer Branche tätig, die besonders von einer Konzentration betroffen ist: Die Zahl der eigenständigen Möbelhäuser etwa hat in den letzten Jahren dramatisch abgenommen; die Branche wird bald von einigen wenigen großen Anbietern dominiert. Das habe die Frage aufgeworfen: „Wie will und kann ich weiter vermarkten?“ Seine Antwort: möglichst viele Verkaufskanäle zu bedienen und nutzen. Einer dieser Kanäle ist die neue Online-Plattform als Dachmarke, die möglichst viele Angebote möglichst vieler Hersteller bündelt, um möglichst vollständig und damit attraktiv zu sein. Das Angebot ist quasi „eine regionale Verbraucherschau oder -messe im Internet“.
Als Konkurrenz zum stationären Einzelhandel sieht er das Online-Angebot nicht, denn: „Die Werksverkäufe hat es ja schon immer gegeben. Die Online-Plattform ist nur eine Zusammenfassung des Angebots.“
Zwei Jahre hat Rose für die Entwicklung und Programmierung gebraucht und hat dabei viel mit den jeweils örtlichen Tourismusbüros zusammengearbeitet, wie er berichtet. Rose will das Angebot auch bewusst für Verbraucher in der Region wie auch für Touristen verstanden wissen – und wirbt offensiv: „Warum in ein Outlet-Center fahren, wenn eine Einkaufstour durch das Sauerland doch viel schöner ist und viel mehr Geschäfte bietet!“ Eine Werksbesichtigung - oder ein Einkauf bei einem Direktvermarkter - könne ein gutes „Schlechtwetterprogramm“ sein.
„Das ist eine Ergänzung, keine Konkurrenz zum örtlichen Handel“, ordnet Thomas Weber, Geschäftsführer vom Sauerland-Tourismus, der als Kooperationspartner zur Seite steht, die neue Plattform ein. Der Handel und die (Innen-)Städte hätten weiter Priorität, aber „der Werksverkauf zeigt die Breite der guten Sauerland-Produkte“. Und: Von Einkaufstouren durch das Sauerland profitiere auch die Gastronomie.