Winterberg. . Revanche geglückt: Nach einer unglücklichen WM haben die deutschen Snowboarder am Wochenende in Winterberg zwei Podiumsplätze feiern können.

  • WM-Revanche geglückt: Deutscher Sieg beim Weltcup in Winterberg und Platz drei im Team-Rennen
  • „Die Grundausrichtung stimmt“ - Bundestrainer Andreas Scheid ist zufrieden
  • Jetzt darf die Mannschaft vom DSV sogar Leise Hoffnung auf Olympia-Medaillen hegen

Andreas Scheid konnte sich das Grinsen nicht verkneifen, als er seinen Sportler durch den Schnee stapfen sah. Voll bepackt balancierte Stefan Baumeister den besonderen, aus Holz geschnitzten, Winterberger Siegerpokal in Form einer heimischen Fichte, einen Blumenstrauß sowie Snowboard und Jacke in den Händen – doch der 23-Jährige bewältigte auch diese Aufgabe erfolgreich. Bevor er mal wieder umarmt wurde, fiel nichts von alle dem hinunter.

Stefan Baumeister gewinnt in Winterberg

weitere Videos

    Doch nicht nur auf Grund dieser Einlage lachte Andreas Scheid, der Bundestrainer.

    Nach zwei undankbaren vierten Plätzen bei der Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada war Scheid mit seiner Mannschaft angriffslustig zum Weltcup-Finale im Parallel-Slalom nach Winterberg gereist. „Wir sind bereit für die WM-Revanche“, hatte Scheid gesagt – und mitansehen müssen, wie sich im Dauerregen im Hochsauerland ein deutscher Athleten nach dem anderen aus dem Wettbewerb verabschiedete.

    Bis auf Baumeister – der sogar das Finale gegen den Italiener Aaron March gewann.

    Surfen durch den Schnee

    „Die Bedingungen sind ihm sicherlich entgegen gekommen“, sagte Scheid nach dem ersten deutschen Weltcup-Sieg in diesem Winter und dem ersten Erfolg eines Raceboarders seit mehr als drei Jahren. Dritter wurde Alexander Payer aus Österreich. „Dieses Surfen durch den Schnee, das liegt ihm“, erklärte der Bundestrainer und ergänzte stolz: „Heute ist ein neuer Stern aufgegangen.“

    Bundestrainer lobt Snowboard-Weltcup

    weitere Videos

      Baumeister machte am Sonntag gemeinsam mit Carolin Langenhorst als Drittplatzierte im erstmals getesteten Team-Wettbewerb, den Aaron March und Nadya Ochner aus Italien vor Andreas Prommegger und Daniela Ulbing aus Österreich gewannen, die Revanche für das denkbar knapp verpasste WM-Podium perfekt. Dass er der neue Stern am deutschen Snowboard-Himmel sei, davon wollte der 23-jährige Bad Aiblinger, der für den Skiclub Aising-Pang startet, allerdings nichts wissen.

      Bestes Ergebnis der Karriere

      Und schon gar nicht sei sein erster Weltcup-Sieg – das beste Karriereergebnis des mit zahlreichen JWM-Medaillen dekorierten jungen Mannes war zuvor ein dritter Platz in Bansko/Slowenien beim Parallel-Riesenslalom im Februar – ein Indiz, dass er bei den Olympischen Spielen 2018 um Medaillen mitfahren könne, sagte Baumeister.

      Sein Trainer wagte sich nach dem Wochenende in Winterberg mehr aus der Deckung. „Wir hatten insgesamt zwei Top-Acht-Platzierungen und waren mit sechs Athleten im Finale. Die Grundausrichtung der Mannschaft ist gut“, sagte Scheid.

      Bei den Damen belegte Carolin Langenhorst als beste Deutsche Rang fünf, während die Österreicherin Sabine Schöffmann siegte. „Für 2018 ist unser Ziel, konstanter zu werden und zu lernen, Gegner auszuschalten“, ergänzte der Bundestrainer, bevor er auf die Winterspiele in Pyeongchang/Südkorea zu sprechen kam: „Das Wochenende in Winterberg war gut für die Quotenplätze. Wir möchten mit jeweils vier Damen und vier Herren an den Start gehen“, sagte Scheid. „Und dann haben wir mit allen Acht das Potenzial, auf ein Top-Ten- oder Top-Acht-Ergebnis.“ Sprach es, grinste und ergänzte: „Oder ein noch besseres.“