Winterberg. . Deutsche Top-Snowboarderin will beim Finale der Weltcup-Saison Revanche für die verkorkste Weltmeisterschaft in der Sierra Nevada nehmen.
Als Ramona Hofmeister etwas in die Hocke geht und mit der linken Hand den Schnee berührt, huscht ein Lächeln über das Gesicht der 20-Jährigen. Der Stress der vergangenen zehn Stunden – er ist von jetzt auf gleich vergessen. „Die Piste taugt mir“, sagt sie, während Bundestrainer Andreas Scheid neben ihr steht und etwas offensiver ankündigt: „Wir sind bereit zur Revanche für die Weltmeisterschaft.“
Denn bei den Titelkämpfen in der spanischen Sierra Nevada hatten die deutschen Snowboarder einen „Platz auf dem Stockerl“ als Ziel. Neben Cheyenne Loch verpasste wie berichtet auch Ramona Hofmeister diesen als Vierte knapp. Umso mehr freut sie sich auf das Weltcup-Finale der Snowboarder in Winterberg, das an diesem Samstag mit dem Einzelwettbewerb am Poppenberghang startet.
„Ich habe natürlich eine super Erinnerung an Winterberg“, sagt Hofmeister beim Blick auf den Hang, der von einer riesigen Helferschar betreut und für das Wochenende hergerichtet wird. Denn auch im vergangenen Jahr „taugte“ ihr die Piste im Hochsauerland und sie schlängelte sich zur Überraschung vieler durch den Parcours auf Rang drei.
Triumphzug zum Siegerpodest
„Das war damals das erste Top-Drei-Ergebnis meiner Karriere im Weltcup“, erzählt Hofmeister, die sich noch gut daran erinnern kann, wie ihre Teamkolleginnen Anke Wöhrer und Selina Jörg sie auf die Schultern nahmen und im Triumphzug zum Siegerpodest brachten. Erst Anfang März dieses Jahres gelang Hofmeister im türkischen Kayseri mit einem dritten Platz im Riesenslalom der nächste Sprung auf das „Stockerl“. Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft schaffte die angehende Polizistin vom bayrischen Verein WSV Bischofswiesen trotzdem souverän und mit ihrer WM-Premiere ist sie nach dem ersten Ärger über den Sturz im kleinen Finale um Platz drei ganz zufrieden.
Hofmeister will zum Abschluss ihrer Saison das Podest angreifen. Zumal sie als aktuell Siebte des Gesamtweltcups auch dort wenigstens Rang drei noch nicht aus den Augen verloren hat. „Mit einer Top-Platzierung kann ich vielleicht noch unter die besten Drei springen“, sagt sie.
Nach dem Parallel-Riesenslalom bei der WM in Spanien am Donnerstag reisten Hofmeister und Co. einem Husarenritt über Madrid und Frankfurt bis Freitagnachmittag ins Hochsauerland. „Die Beine sind schon müde“, sagt die Snowboarderin. Aber nach Eisdusche und Physiotherapie sollen sie an diesem Samstagmorgen wieder voller Kraft sein – alles andere wäre doch schade, wo die Piste ihr doch so „taugt“.