Südwestfalen. Die Nachricht vom Wolf in Brilon hat sich schnell in Südwestfalen verbreitet. Die meisten unserer Leser freuen sich – andere (wenige) warnen.
Der Wolf ist (wahrscheinlich) zurück in NRW – zumindest gab es in den vergangenen Monaten mehrere Sichtungen. 14-mal wurden die Tiere schon in unserem Bundesland gesehen. Wie zuletzt in Brilon: Dort streifte ein Tier durch die Gegend um Bontkirchen und Hoppecke. Sogar ein Foto davon gibt es. Die Behörden haben die Sichtung inzwischen auch bestätigt.
Auf den lokalen Facebook-Seiten der WESTFALENPOST hat sich eine Diskussion um die Rückkehr des Wolfes entfacht. Die Meinungen sind zwiegespalten: Die einen (allerdings deutlich in der Minderheit) warnen vor den Gefahren des Raubtiers – die anderen halten die Entwicklung für einen verdienten Sieg der Natur.
Auch unsere kurze Straßenumfrage in Siegen zeigt: Die Menschen im Sauer- und Siegerland stehen dem Wolf kritisch, aber nicht feindlich gegenüber.
Alyssa Roth meint zum Beispiel: "Ich finde das gut so. Der Wolf gehörte immer dazu und der Mensch hat wie immer alles kaputt gemacht." Auch Bastian Stopar ist dieser Meinung: "Ich finde es wunderbar das solche Tiere wieder da sind. Sie haben früher einfach zur Natur gehört und gehören für mich immer noch dazu."
Andere Kommentatoren sehen die Rückkehr des Wolfs in bewohnte Gebiete kritischer. Sie sind allerdings deutlich in der Minderheit. So warnt etwa Martina Kasper: "Ich finde es super, kann natürlich auch die verstehen, dessen Schafe gerissen werden. Man muss eine gute Lösung für beide Seiten finden."
Und wie viel Angst haben unsere Online-Leser vor den herrschaftlichen Tieren? Viele gehen mit Augenmaß an die Sache, wie etwa Natalie Schmücker: "Wölfe greifen nicht einfach wahllos Menschen an, es sind von Natur aus scheue Tiere. Man muss sie nur in Ruhe lassen! Der Mensch selbst ist das gefährliche Tier." Und Ulla Grote meint: "Solange wie wir sie nicht anfüttern, wird der Wolf den Menschen meiden. Man sollte ihn auf jeden Fall respektvoll behandelt."
Michael Knaup von der Hagener Forstverwaltung warnt allerdings vor dem "Wolfs-Hype": Es dürfe nicht einfach nur modern sein, die Rückkehr des Wolfs gutzuheißen. Vielmehr gehöre auch viel Vorbereitung dazu. Im Video-Interview erklärt er, warum ein Notfallplan wichtig ist – bevor etwas passiert. Die Behörden müssten sich gut auf den Wolf vorbereiten, fordert er.