Hagen. . Geschäftsführung spricht von „großer Sorge“ beim Blick auf die Geschäftsentwicklung und verlangt harte Einschnitte von rund 1000 Mitarbeitern.

Für Unruhe unter den rund 1000 Beschäftigten der Süßwaren-Kette Hussel sorgt ein Schreiben der Geschäftsführung, in der harte Einschnitte in Aussicht gestellt werden: Von der Aussetzung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes bis hin zu einem „durchgängigen Gehaltssystem“ reicht der Maßnahmenkatalog. Der Grund: Hussel liegt im laufenden Geschäftsjahr offenbar beim Unternehmensergebnis acht Prozent hinter dem Vorjahr und 16 Prozent unter Plan.

Von „großer Sorge“ der Geschäftsführung beim Blick auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung ist in dem internen Schreiben („An alle Filialen und das Service-Center“), das der WESTFALENPOST vorliegt, die Rede. Dieser negativen Entwicklung müssten die Kostenstrukturen angepasst werden. Neben Weihnachts- und Urlaubsgeld sollen auch Gratifikationen bei Betriebsjubiläen gestrichen werden und eine „Vielzahl von Stellen im Zentralbereich nicht nachbesetzt werden“.

Hussel selbst hält sich bedeckt: „Wir sehen keine Veranlassung, Mitteilungen an unsere Belegschaft zu kommentieren“, so eine Sprecherin auf Nachfrage. Laut Geschäftsführung verhandele man den Maßnahmenkatalog mit dem Betriebsrat. Ein Ansprechpartner ist nicht bekannt. Die Gewerkschaft Verdi, die traditionell schwach bei Hussel vertreten ist, war gestern nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

Auch der Finanzinvestor Emeram Capital Partners (München), der vor fast genau drei Jahren Hussel vom damaligen Douglas-Konzern aufgekauft hat und von der „Schokoladenseite unseres Portfolios“ spricht, war gestern zu keiner Stellungnahme bereit.