Hochfilzen. Hochfilzen ist ein gutes Pflaster für die Sauerländer Biathletin Maren Hammerschmidt: Bei der WM hofft sie im Sprint auf eine Top-Platzierung.
- Sauerländer Biathletin Maren Hammerschmidt belegte im Weltcup 2015 in Hochfilzen Platz 2
- Sportlerin des SK Winterberg freut sich auf WM-Start im Sprint nach intensiven Trainingseinheiten
- Absage von Franziska Preuß bringt Nadine Horchler vom SC Willingen ins Team
Ein bisschen besorgniserregend klang es schon, was Maren Hammerschmidt zu Wochenbeginn zu Protokoll gegeben hatte. „Aktuell fühle ich mich noch nicht ganz bereit für die WM“, hatte die Biathletin mit Blick auf die jüngsten Belastungen gesagt. Im Gespräch mit dieser Zeitung kann die Sportlerin vom SK Winterberg rechtzeitig zum Beginn der Weltmeisterschaften aber Entwarnung geben.
„Es ist einfach etwas anderes, wenn man sich im Trainingslager befindet, als wenn man im Wettkampf-Modus ist. Bei den vielen Einheiten war ich einfach ein bisschen müde, das ist aber ganz normal“, erläutert Hammerschmidt. In Obertilliach war sie vor der WM mit ihren DSV-Teamkolleginnen noch einmal ins Grundlagentraining gegangen – zwischen den Weltcuprennen ist das eigentlich weder üblich, noch möglich.
Ganz locker
Heute aber geht die Biathlon-Weltmeisterschaft auch für Hammerschmidt los – und die Sauerländerin macht kurz vor dem Start des Sprintrennens (14.45 Uhr, ZDF) einen lockeren Eindruck. „Ja, wir haben es uns im Hotel gemütlich gemacht“, antwortet 27-Jährige mit einem Schmunzeln auf die Frage, ob sie sich in Hochfilzen schon gut eingelebt habe. Allerdings sind es nur 30 Kilometer Luftlinie bis nach Ruhpolding, wo die gebürtige Frankenbergerin trainiert.
Hammerschmidt hegt also mindestens nachbarschaftliche Verbindungen zum österreichischen WM-Standort, vielleicht aber noch mehr. „Hochfilzen präsentiert sich wieder einmal hervorragend, hier herrschen super Bedingungen“, sagt Hammerschmidt und klingt dabei fast wie die Tourismus-Beauftragte der kleinen Gemeinde im Pillerseetal.
Deutscher Dreifach-Sieg 2015
Dass die Skijägerin Hochfilzen-Fan ist, ist aber kein Zufall. Am 11. Dezember 2015 gelang Hammerschmidt hier ihr bestes Resultat in ihrer Weltcup-Laufbahn: Bei einem deutschen Dreifach-Sieg belegte sie Platz zwei. „Daran erinnert man sich natürlich gerne, wenn man wieder hierher zurückkehrt“, sagt die Zolloberwachtmeisterin - und wenn sie sich es aussuchen könnte, wäre sie wohl gerne in der Form von einst.
Doch auch in dieser Saison hat Hammerschmidt bereits bewiesen, dass sie ganz vorne mitlaufen kann. Platz fünf beim Weltcup in Oberhof im Januar ließ aufhorchen. Jetzt fühlt sie sich in guter Verfassung - und diese möchte sie auch noch besitzen, wenn sie in einer Woche in der Staffel zum Einsatz kommen könnte. „Die Top-Form braucht man für die WM – und zwar für die ganze WM“, sagt Hammerschmidt, die es bisher vermieden hat, ein konkretes Ziel für den Saison-Höhepunkt zu formulieren. Und dabei bleibt es auch: „Natürlich habe ich große Ambitionen, das gilt aber für jedes Rennen.“
Formkurve ansteigend
Seit Saisonbeginn verlief Hammerschmidts Formkurve dabei durchaus ansteigend – für Bundestrainer Gerald Hönig also eine gute Nachricht, vor allem nach dem krankheitsbedingten Ausfall von Franziska Preuß. „Als ihre Trainingspartnerin habe ich Franzis Leidensgeschichte natürlich die ganze Zeit mitbekommen. Wir sind ja sehr gut befreundet“, erzählt Hammerschmidt mitfühlend. „Franziska hätte es natürlich verdient gehabt, dabei zu sein, ihre Absage war eine harte Entscheidung. Andererseits freut sich nun Nadine (Horchler, Anm. d. Red.), dass sie bei der WM starten darf.“
Der Nachrückerin Horchler vom SC Willingen gelang die erste Top-Ten-Platzierung 2012 übrigens auf der WM-Strecke. Hochfilzen ist also beileibe kein schlechtes Pflaster für Biathletinnen aus dem Sauerland.