Gut. Dieter Bethlehem aus Welver im Kreis Soest hat keinen Grund zu klagen: „Mein Hausname ist ein Türöffner, besonders in der Adventszeit.
Der Name hat einen besonderen Klang. Er fällt auf und bleibt den Leuten in Erinnerung.“ Auch seine Ehefrau ist darüber nicht unzufrieden: aus einer geborenen Grothues und einer geschiedenen Wucherpfennig ist eine verheiratete Bethlehem geworden. „Ihr gefällt das.“
Der 57-Jährige ist nicht im Stall, sondern in Werl im Krankenhaus geboren. In Bethlehem war er noch nie. „Die unsichere Lage hat mich bislang davon abgehalten. Vorgenommen habe ich es mir auf jeden Fall.“ Ob sich sein Hausname auf seinen Glauben ausgewirkt hat? Möglich. Der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann, er ist katholisch, beschreibt sich als „sehr gläubigen Menschen. Ich diskutiere gerne mit anderen über meine Überzeugungen.“
Nachforschungen eines Onkels hätten ergeben, dass im 17./18. Jahrhundert Bethlehems aus Palästina nach Westfalen gekommen seien. Übersetzt aus dem Hebräischen bedeutet Bethlehem „Haus des Brotes“. „Das passt. Im nächsten Jahr eröffne ich eine Kochschule in Bad Sassendorf. Sie soll ‘Bethlehems Stall’ heißen.“
Als Kind war es für den kleinen Ägidius nicht immer leicht als Engel auf Erden mit dem Hausnamen. Mahnungen aus erzieherischen Gründen sind dem heute 59-Jährigen in Erinnerung: „Ich sollte meinem Namen alle Ehre machen, hieß es nicht nur einmal“, sagt Ägidius Engel aus Paderborn.
Im Berufsleben ist der Theologe und Pädagoge der Pressesprecher des Erzbistums Paderborn. „Erzbischof Becker gibt manchmal mit mir an, wenn er sagt, er sei der einzige Bischof in Deutschland, der einen Engel als Sprecher hätte.“
Seit zwölf Jahren füllt Engel diese Aufgabe aus. Dass ihm so manche teuflische Antwort nachgesagt wird, amüsiert ihn und gehört aus seiner Sicht zum Tagesgeschäft: „Ich muss Religion ja auf verständliche Art erklären. Das ist nicht immer einfach. Pastorales Chinesisch hilft niemandem weiter.“