Im Seniorenheim wurde wenigstens ein Notstromaggregrat installiert - damit zumindest die Heizung funktionierte
Kein Aufzug geht, keine elektrische Eingangstür, die Telefonanlage funktioniert nicht, das Handynetz ist unterbrochen. Bis gestern Abend um 20.15 Uhr gab es in den meisten Häusern im Ortskern Eslohe und in einigen Dörfern der Gemeinde, Kerzen und Kälte statt Heizung und Deckenlicht. Der Sturm hatte im Ortsteil Oesterberge eine zentrale Leitung zerstört. "Wegen Windbruch war dort kein Hinkommen", berichtete der Beigeordnete Franz-Josef Dünnebacke.
Die Gemeinde Eslohe war vom Sturm "Kyrill" besonders gebeutelt. Überall machten herumliegende Bäume und Äste die Straßen unpassierbar, nicht nur unbedeutende Nebenstraßen - auch die wichtige B 55.
Schon seit Donnerstagabend mussten die Esloher auf Strom verzichten. Am Morgen blieben deshalb die meisten Menschen zu Hause. Neben den gesperrten Straßen gab es auch simple Gründe dafür: Ein elektrisches Garagentor öffnet sich nur bei Strom, ein Bäcker kann nur mit Strom backen, wenn die Computer nicht laufen, bleibt die Verwaltung zu Hause.
Doch lange war sowohl die RWE Weser-Ems als auch die Gemeinde optimistisch, dass der Strom spätestens bis zum Nachmittag wieder laufen würde. Auch das Seniorenheim Störmanns Hof hatte damit gerechnet. "Es gibt dort zwar kleinere Notstrombatterien, aber die waren natürlich am Abend wieder leer", sagte Dünnebacke. Um 16 Uhr hatte er dann doch Polizei und Feuerwehr mit Megaphonen durch den Ort geschickt, um die Menschen auf eine Nacht ohne Strom vorzubereiten.
Das Seniorenheim war gegen 18 Uhr zwar mit Notstromaggregaten der THW-Einheiten aus Brilon und Arnsberg versorgt, so dass die Heizung funktionierte. Licht gab es dort, aber noch nicht. Kerzen beschienen die Flure, die Bewohner waren zum Teil verunsichert. Um 20.15 Uhr kam dann die frohe Kunde der Feuerwehr in der WP an: "Eslohe hat wieder Strom. Nach und nach werden alle Leitungen wieder aufgeschaltet."