Lüdenscheid/Hagen. . Der Studiengang Medizintechnik der Fachhochschule Südwestfalen sucht Partner in der Wirtschaft für ein neu entwickeltes Sensor-System, das Patientendaten überträgt
Wissenschaft trifft Wirtschaft, oder besser sucht Wirtschaft: Der Studiengang medizinische Technik der Fachhochschule Südwestfalen hat eine neue Sensortechnologie für die häusliche und stationäre Alten- und Krankenpflege entwickelt. Jetzt sucht die Hochschule einen Partner aus der (heimischen) Wirtschaft für die Markteinführung.
„Sensor Quality“ lautet der Titel des Forschungsprojekts. Es geht dabei um, einfach ausgedrückt, kleine Plättchen mit Sensoren, die im Bett unter einer Matratzenauflage positioniert werden. Von dort messen und übertragen die Sensoren „Bewegungen des Patienten oder Atem- und Herzfrequenzen“, beschreibt Professor Andreas Brauers von der FH Südwestfalen. Die Daten erreichten nicht die Genauigkeit einer EKG-Überwachung. Aber darum geht es auch nicht; es geht um ein „technisches System, das die Qualität verbessern und die Kranken- und Altenpflege erleichtern soll“, erläutert der Dozent. Die durch die Teleüberwachung erzielte Zeitersparnis soll „Raum für menschliche Zuwendung schaffen“ und dem Pflegepersonal „die Sicherheit vermitteln, das Richtige getan zu haben“. Vor drei Jahren hat die Arbeit an „Sensor Quality“ begonnen, das bereits vorhandene technische Lösungen verbessern und zu einem Gesamtkonzept zusammenführen soll. Die Forschung und Entwicklung fand in den Laboren der Hochschule am Standort in Lüdenscheid statt.
Prototyp ist fertig
An der Entwicklung hat ein „Konsortium von Firmen aus der Region“ mitgearbeitet: aus Lüdenscheid Winkel Ruf-Leitsysteme, aus Schalksmühle Meise Medizintechnik, aus Halver Turck Duotec (Elektronik-Dienstleistungen) und aus Wickede der Pflegebettenhersteller Wissner-Bosserhoff. Hinzu kommt die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Märkischen Kreis (GWS).
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Medizintechnik sei mit Blick auf den Wirtschaftsstandort Südwestfalen bei vielen Unternehmen „häufig ein Teilgeschäft“, etwa in der Metallverarbeitung, wenn es um chirurgische Schrauben gehe, oder in der Elektrotechnik, wenn es um Datenübermittlung gehe, sehen Brauers und sein Kollege Professor Krisch den Studiengang Medizintechnik an der FH Südwestfalen gut verortet.
Deshalb auch die Hoffnung auf die Wirtschaft in Sachen „Sensor Quality“: „Der Prototyp ist fertig. Jetzt geht es um die Markteinführung“, sagt Professor Brauers. Und für genau diesen Schritt sucht die Hochschule erneut eine Partnerschaft mit Unternehmen. Damit aus der Entwicklung eine Anwendung wird.