Schmallenberg. .
In die Debatte um die Wisente hat sich jetzt erstmals auch HSK-Landrat Dr. Karl Schneider eingeschaltet. Nach Berichten über mehrere Zwischenfälle mit den massigen Tiere erklärte er, dass er jetzt konkrete Maßnahmen von den Verantwortlichen des Projekts erwarte. Unterdessen wird im Detail bekannt, wie dramatisch der Angriff auf eine Wanderin vor etwa einer Woche war.
Unserer Zeitung liegt ein Vermerk von der Attacke vor. Darin heißt es: „Zuerst stieß das Tier die Frau mit dem Kopf in den Bauch und drückte sie an den Hang, dann ließ es kurz ab und griff sie dann mit dem Kopf am Bein an.“ Die Hose sowie das T-Shirt der Touristin seien völlig zerrissen worden. „Am linken Bein erlitt sie oben an der Leiste eine blutende Verletzung.“
Erst als der Ehemann versucht habe, das Wisent zu verscheuchen, habe das Tier von der Frau abgelassen. „Beide Wisente, und auch ein inzwischen drittes, dazu gekommenes, drehten sich ab und liefern in den Wald.“ Neben der blutenden Verletzung am Bein habe die Wanderin über Schmerzen im Rücken und Blutergüsse an Rücken, Arm, Bauch und Bein geklagt.
Landrat Dr. Schneider erklärte, er sei in „großer Sorge“. Er warnte davor, „diese Zwischenfälle zu verharmlosen.“ Sollten alle anderen Versuche scheitern, die Wisente in einem bestimmten Gebiet zu halten, so müsse letztlich möglicherweise ein Zaun errichtet werden.